selfie

Unzählige Trends haben sich aus dem Selfie entwickelt, jede noch so verrückte Form hat einen eigenen Namen. Gruppenselfies sind „Ussies“ (vom englischen Wort „us“), Paarselfies heißen „Relfies“ (abgeleitet vom englischen Wort „relationship“) und Selfies, auf denen man besonders hässlich ist, nennen sich „Suglies“.

Wenn der Zufall mitspielt

Ein „Richtig“ oder „Falsch“ gibt es nicht. Was braucht man? Im Grunde reichen ein Arm und ein freier Finger für den Auslöser. Mit etwas Glück kommt dabei sogar der Zufall zur Hilfe. Wie der amerikanischen Sportmoderatorin Kelly Nash, die im April 2013 genau in dem Augenblick ihr Selfie knipste, als ein Baseball nur Zentimeter an ihrem Kopf vorbeiflog. Häufig sind es die speziellen Momente, die aus einem „normalen“ Bild einen Internetkracher machen.

Welcher Selfie-Typ bist Du?

1. Greenhorn: Durch diese Phase geht jeder. Die Laien tasten sich langsam an die Materie heran. Mit von der Partie ist (fast) immer ein Spiegel – vorstellen, Handy raus, möglichst ansprechendes Gesicht machen, Auslöser drücken, fertig! Ganz Wagemutige veredeln das Foto mit einer klassischen Schnute („Duckface“) oder einer lässigen Pose.

2. Der Animateur: Er ist der Antreiber und Motor hinter einem Selfie. Markenzeichen sind die unermüdliche Überzeugungskraft, mit der er jeden noch so genervten Freund rumkriegt, und die Argumentationsfähigkeit, bei der er seinem Gegenüber die Worte geschickt im Mund umdreht. Der Animateur kann an jedem Ort, zu jeder Zeit – und hinterher finden es alle toll.

3. Der Routinier: Von seinem unergründlichen Fundus an Selfie-Erfahrung profitieren alle. Er kennt die Tricks und Kniffe und ist bis unter die Zähne mit Equipment bewaffnet. Der „Selfie-Stick“ ist sein dritter Arm, entsprechend intuitiv gelingt der Umgang. Was Senioren für eine platzsparende Gehhilfe halten, nimmt er abends unter die Bettdecke. Nach einer kurzen Inspektion via Photoshop finden seine Bilder meist den Weg in soziale Netzwerke.

4. Der Poser: Die Fotos des Posers sind immer etwas ganz Besonderes. Auf ein sekundenschnelles Selfie kommen zehn Minuten im Bad. Sieht immer aus wie aus dem Ei gepellt, legt viel wert auf ein gutes Erscheinungsbild. Auf dem Selfie selbst findet er sich entweder sehr heiß oder ziemlich hässlich.

5. Der Perfektionist: Verwackelte Bilder, geschlossene Augen oder bedeutungsschwangere Mienen sind nur einige seiner Gründe, um das Selfie zu wiederholen. Selbst wenn es die zwanzigste Einstellung ist, bleibt der Perfektionist unerschütterlich. Das Foto muss höchsten Ansprüchen genügen – erst dann ist es gerade gut genug! Auch wenn er sich am Ende alleine ablichten muss.

6. Der Tourist: Seine Selfies bestechen durch monumentale Bauwerke oder beeindruckende Natur. Dafür ist ihm keine Strapaze zu groß, kein Weg zu weit und keine Anstrengung zu viel. Er verzichtet auf unnötigen Schnickschnack, findet damit immer Anerkennung bei seinen Freunden. Der Tourist ist häufig alleine und maximal zu zweit auf einem Selfie zu sehen.

7. Der Möchtegern: Er ist beim Knipsen stets bemüht – das war es dann aber auch schon. Das Händchen für Licht, Proportionen oder Abstände ist schwach ausgeprägt oder geht ihm gänzlich ab. Seine Selfies bestechen durch viel Natur, unvorteilhafte Darstellungen von Gesicht und Körper (wenn sie zu sehen sind) oder schlechte Lichtverhältnisse. Aber – und das ist die Hauptsache – er lässt sich nicht unterkriegen.

8. Der Zerstörer: Der Zerstörer macht es sich nicht zur Aufgabe, selber Selfies zu machen – er beschränkt sich aufs „photobombing“. Er macht ein Bild (sei es freiwillig oder unfreiwillig) völlig unbrauchbar – wahlweise durch gruselige Grimassen inmitten der Gruppe oder obszöne Gesten im Hintergrund. Im Internet erfährt er viel Anerkennung, seine „Opfer“ hingegen versuchen ihm in freier Natur aus dem Weg zu gehen.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Computer Bild.

Bild: NamensnennungWeitergabe unter gleichen Bedingungen Bestimmte Rechte vorbehalten von R4vi; Mitarbeit: Georg Räth