Gründerteam_Julia_Ryssel_Martin_Cirillo-Schmidt_©_Laviu
Gründerteam_Julia_Ryssel_Martin_Cirillo-Schmidt_©_Laviu Die Laviu-Gründer Julia Ryssel und Martin Cirillo-Schmidt

In Dresden arbeitet derzeit ein ungewöhnliches Hardware-Startup an seinem Produkt: Laviu stellt ein Sexspielzeug her, das nach eigenen Angaben lautlos pulsiert und keine Geräusche macht wie etwa herkömmliche Vibratoren. Insgesamt konnte Laviu dafür mehr als eine Million Euro einsammeln, von der Crowd und Investoren. Der Plan: Serienproduktion.

Doch daraus wird vorerst nichts. Noch arbeitet das Team an dem Prototypen und die mehr als 600 Backer, die insgesamt über 85.000 Euro gaben, warten bisher vergeblich auf die Produkte, wie der Startup-Blog Founderella zuerst entdeckte. Im Mai dieses Jahres sollte die Auslieferung der Sexspielzeuge eigentlich beginnen. 

Heute, zwei Monate später, will sich das junge Unternehmen auf keinen Liefertermin festlegen. „Wir haben festgestellt, dass die verbaute Mechanik nach einiger Zeit ausfallen kann“, sagt eine Sprecherin des Startups auf Anfrage von Gründerszene. Das führe dazu, dass die „pulsierende Bewegung“ nicht mehr ausgeführt werde. Nun könne man noch nicht sagen, wann die Version verbessert und das Produkt verschickt werden könne, sagt sie. „Wir wollen keine falschen Versprechungen geben.“ 

Neben Wagniskapital von Investoren und dem Geld der Unterstützer der Crowdfunding-Seite Indiegogo hat das Startup auch Geld bei einem Gründerwettbewerb gewonnen. Das führte dazu, dass sich die AfD Sachsen und AfD-Landesvize Thomas Hartung öffentlich über das Startup und sein Spielzeug beschwerte. „War Sachsen früher stolz auf Erfindungen wie die Lochtrommelwaschmaschine, den mechanischen Webstuhl oder die erste funktionstüchtige in Deutschland gebaute Dampflokomotive, sollen es heute Sexspielzeuge sein“, empörte er sich damals.

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Bild: Laviu