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airbnb Airbnb-Mitgründer Brian Chesky stellt die Airbnb-Revolution vor

Im November verkündete Airbnb die „wichtigste Weiterentwicklung in der achtjährigen Firmengeschichte“. So jedenfalls nannte sie das Unternehmen zum Start selbst. Gemeint war eine aufwendige Erweiterung des Angebots unter dem Namen „Trips“. Neben Unterkünften können Airbnb-Nutzer seit drei Monaten auch Erlebnisse und Touren mit Einheimischen buchen. Bisher funktioniert das in 13 Städten weltweit.

Wie Airbnb-Gründer Nathan Blecharczyk heute in Berlin ankündigte, wird der Service im Mai 2017 in der deutschen Hauptstadt live gehen. Zum Start werde es in Berlin „ein paar dutzend Trips“ geben, so Blecharczyk. Insgesamt soll das neue Angebot bis Ende des Jahres in insgesamt 51 Städten funktionieren, von denen Berlin zunächst die erste deutsche Stadt sein wird.

Die Airbnb-App wurde für das neue Feature komplett umstrukturiert. Unter dem Label „Trips“ bietet sie nun „Experiences“, „Places“ und „Homes“. Die letzte Kategorie enthält das bisherige Airbnb-Angebot. Unter „Places“ bieten Nutzer etwa Insider-Reiseführer oder Audio-Touren. Die spannendste Neuerung ist „Experiences“ – hier können Erlebnisse gebucht werden, Salsa tanzen in Los Angeles etwa oder Trüffel sammeln in der Toskana.

Airbnb startete im November mit 500 Angebote in zwölf Städten, mit Barcelona ging kürzlich die 13. Stadt live. Am beliebtesten seien bisher private Dinner-Parties bei Gastgebern zu Hause, wie Blecharczyk heute sagte. Das Verfahren sei dabei ähnlich wie bei der Vermietung von Unterkünften. Auch für die Erlebnisse und Touren könnten sich Gäste und Gastgeber gegenseitig bewerten.

Auch Nutzer, die kein Airbnb-Apartment mieten, können die neuen Angebote nutzen. Heißt: Auch Berliner können über Airbnb künftig Erlebnisse und Touren in ihrer Heimatstadt buchen. Somit öffnet sich Airbnb auch für Nicht-Touristen.

„Experiences“ ist auch ein Frontalangriff auf die etablierten Erlebnisanbieter. Zu den wichtigsten gehören die TripAdvisor-Tochter Viator, Expedia, dazu jüngere US-Startups wie Peek.com, Zozi und IfOnly. In Deutschland teilen sich bislang Jochen Schweizer, die ProSiebenSat1-Tochter MyDays und das vor einem Jahr mit 50 Millionen US-Dollar finanzierte GetYourGuide den Markt auf, daneben gibt es noch kleinere Anbieter wie Jollydays, Meventi, Rent-a-Guide oder Einmalige-Erlebnisse.de.

Airbnb hat bereits im November angekündigt, künftig auch Flüge und Fahrten anbieten zu wollen. Details wollte Nathan Blecharczyk aber auf Nachfrage nicht verraten. Und wird es in Zukunft auch ein Airbnb-Reisebüro geben? „Das ist eine interessante Idee. Besonders für wohlhabende Reisende überlegen wird das“, so Blecharczyk. Auch hier gebe es allerdings noch keine konkreten Pläne.

Bild: Airbnb