„Mir gefällt wirklich, welchen Fortschritt ihr gemacht habt, aber wegen offener Fragen in Bezug auf Airbnb und meiner zeitlichen Eingebundenheit bin ich derzeit nicht in der Lage, bei euch zu investieren.“

„Die potenziellen Marktchancen erscheinen uns nicht groß genug.“

„Da das kein Bereich ist, in dem wir normalerweise investieren, würde eine Beteiligung von unserer Seite euch nicht die Expertise verschaffen, die für euer Unternehmen am besten wäre.“

„Das klingt spannend, ist aber nicht unser Schwerpunktbereich.“

„Die Reisebranche war noch nie unser Ding.“

Das sind Auszüge aus fünf Absagen, die Brian Chesky, der Gründer von Airbnb, im Juni 2007 von prominenten Investoren aus dem Silicon Valley erhielt. Chesky hatte noch bei zwei weiteren angefragt – die haben sich aber gar nicht erst bei ihm zurückgemeldet.

Diese sieben Investoren werden sich wegen der verpassten Gelegenheit nun wohl grün und blau ärgern. Damals wollte Chesky für sein junges Unternehmen 150.000 Dollar aufnehmen – zu einer Bewertung von 1,5 Millionen Dollar. Heißt: Für dieses doch eher geringe Investment hätte man damals ganze zehn Prozent am Unternehmen bekommen können.

Und heute ist der Apartment-Vermittler eines der drei wertvollsten Startups überhaupt: Aktuell steht die Bewertung bei 25,5 Milliarden US-Dollar. Im Club der Billion Dollar Startups sind nur Uber (41 Millliarden Dollar) und Xiaomi (46 Milliarden Dollar) noch höher bewertet. Das Funding von Airbnb beläuft sich auf 2,3 Milliarden Dollar.

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Hätten die Investoren, die Brian Chesky damals kontaktiert hatte, also 150.000 Dollar investiert, wären die erworbenen zehn Prozent der Unternehmensanteile heute 2,5 Milliarden Dollar wert (die Verwässerung durch Folgefinanzierungen nicht einberechnet).

Die Absagen, die er damals per Mail bekam hatte, hat Chesky nun auf Medium.com veröffentlicht und schreibt dazu: „Die Investoren, die uns damals einen Korb gegeben haben, waren smarte Leute – und ich bin mir sicher, dass wir damals keinen besonders herausragenden Eindruck gemacht haben.“ Statt den Investoren, die damals eine Beteiligung ablehnten, eine lange Nase zu zeigen, scheint Chesky mit seinem Blog-Eintrag vielmehr anderen Gründern Mut machen zu wollen: „Wenn ihr das nächste Mal eine Absage bekommt, dann denkt an diese E-Mails.“

Bild: © panthermedia.net / Richard Thomas