„Wir sehen eine große Lücke beim Wagniskapital“

16 deutsche Verbände haben eine Allianz für Venture Capital (AFVC) gegründet. Der Grund: In Deutschland wird zu wenig Wagniskapital in Startups investiert. Im europäischen Vergleich der VC-Finanzierungen belegt die Bundesrepublik – viertgrößte Volkswirtschaft der Welt – nur einen der hinteren Ränge, wie eine Studie von EVCA/PEREP Analytics belegt. Da besteht Verbesserungsbedarf. Die 16 AFVC-Verbände, darunter der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK), der Branchenverband Bitkom und der Bundesverband Deutsche Startups, wollen die Rahmenbedingungen für VC-Finanzierungen nun verbessern.

Angestoßen worden sei dieser Schritt laut BVK-Vorstandsmitglied Wolfgang Seibold „nicht zuletzt dadurch, dass der Koalitionsvertrag explizit Verbesserungen anspricht und sogar ein Venture-Capital-Gesetz ankündigt.“ Dies hätten die verschiedenen Industrieverbände zum Anlass genommen, „einen konkreten Rahmen zur Verbesserung zu erarbeiten“.

Die an der AFVC beteiligten Verbände sähen alle eine „große Lücke beim Wagniskapital“, erklärte Seibold gegenüber Gründerszene: „Wir haben in Deutschland beileibe nicht die Venture-Capital-Durchdringung wie beispielsweise der britische oder der amerikanische Markt. Deshalb setzen wir uns gemeinsam dafür ein, dass wir mehr privates Kapital für die Innovations- und die Gründerszene mobilisieren können.“

Am Montag stellten der BVK, Bitkom und der Bundesverband Deutsche Startups stellvertretend für alle 16 Verbände ein gemeinsames Maßnahmenpaket vor. In diesem Katalog werden Empfehlungen ausgesprochen, wie zum Beispiel die Schaffung eines einheitlichen Rahmens für die Besteuerung von Fonds oder die Einführung von Öffnungsklauseln, die es regulierten Investoren erlauben sollen, einen Teil ihres Kapitalvolumens in Wagniskapital zu investieren.

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