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Ein Geschirrspüler von Siemens für schlappe 300 Euro, eine Miele-Waschmaschine für 500 Euro: Mit diesen und anderen sensationellen Schnäppchen versuchen Gauner arglose Kunden auf dem Amazon Marketplace über den Tisch zu ziehen. Verbraucherschützer aus Nordrhein-Westfalen haben herausgefunden, dass die Gauner seriöse Shops kapern und dann dort die angeblichen Schnäppchen einstellen. Den Zugang zu den Shops haben sie offenbar über vermeintliche Amazon-Verkaufsseminare für Händler erlangt, die den Shop-Betreibern angeboten wurden.

Vorkasse gefordert

Haben die Betrüger den Shop gekapert, stellen sie Schnäppchen-Angebote zwischen die „normalen“ Angebote des Händlers und versuchen, die Kunden in die Falle zu locken. Noch vor der Bestellung fordern sie eine Kontaktaufnahme per E-Mail. Die Daten der Kunden kopieren sie dann in eine Bestellbestätigung. Den Preis der Ware sollen Kunden anschließend per Vorkasse nach Polen überweisen.

Kein Anspruch auf Erstattung

Die Verbraucherschützer warnen, sich auf solche Geschäfte einzulassen, denn die Betrüger haben gar nicht vor, die bestellte Ware zu versenden, sondern wollen nur das Geld kassieren. Kunden gucken in die Röhre. Normalerweise sind Kunden auf dem Marketplace durch Amazon vor Abzocke geschützt. Doch das gilt nicht, wenn die Zahlung nicht über die Plattform des Handelsriesen verläuft, dann haben sie keinen Anspruch auf Erstattung des Gelds.

Gauner schon seit 2013 unterwegs

Schon 2013 wurde erstmals bekannt, dass Gauner auf dem Verkaufsportal mit Billig-Angeboten locken. Amazon versucht zwar regelmäßig Betrüger-Angebote zu löschen – doch davon lassen sich die Kriminellen offenbar nicht abschrecken. Eine Betrugsmasche, mit der auch Ebay seit Jahren kämpft.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Computer Bild.

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