Wer hätte gedacht, dass Amazon rote Zahlen schreibt? Trotz Umsatzsteigerung verbuchte der E-Commerce-Riese im vergangenen Quartal erschreckend hohe Verluste von 274 Millionen US-Dollar. Grund soll unter anderem eine radikale Abschreibung auf die Beteiligung am Rabattportal LivingSocial sein. 

Amazon Verluste

Amazon trotz Umsatzsteigerung mit Verlusten

Der Online-Versandhändler Amazon (www.amazon.com) hat zum ersten Mal seit über fünf Jahren mit Verlusten zu kämpfen. Im vergangenen Quartal hätte Amazon Verluste von 274 Millionen US-Dollar geschrieben. Verblüffend dabei: Der Quartalsumsatz stieg im Jahresvergleich um 27 Prozent auf 13,81 Milliarden US-Dollar. Allerdings hatte Amazon im dritten Quartal des vergangenen Jahres noch einen Gewinn von 63 Millionen US-Dollar eingefahren. Die Aktie verlor nachbörslich zunächst über acht Prozent, später verkleinerte sich das Minus auf zwei Prozent.

Wesentlicher Grund für die roten Zahlen ist dabei die Abschreibung fast der gesamten Investition Amazons in den Couponing-Dienst LivingSocial (www.livingsocial.com): Von den 175 Millionen US-Dollar, die im Dezember 2010 in in den Groupon-Konkurrenten investiert wurden, schrieb Amazon 169 Millionen US-Dollar ab. So verfehlte das Quartalsergebnis massiv die Erwartungen der Analysten. Um eine Fehlinvestition habe es sich dennoch nicht gehandelt, „wir haben nur die Wertstellung in unseren Bilanzen korrigiert“, Rabattportale wie LivingSocial seien noch immer ein umtriebiges Segment, äußerte sich Amazon-Deutschland-Geschäftsführer Ralf Kleber laut FAZ.

Des Weiteren ist das E-Commerce-Unternehmen derzeit stark am Investieren. Gerade brachte Amazon die zweite Generation seines Tablets Kindle Fire HD auf den Markt. Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft wurden zudem neue Kindle-Lesegeräte für E-Books eingeführt. Amazon-Chef Jeff Bezos räumte laut FTD dabei ein, dass Amazon seine Geräte fast zum Produktionspreis verkauft und das Geld später wieder mit seinen Diensten einspielen will. Im Weihnachtsgeschäft rechnet Amazon mit einem Umsatzplus von 16 bis 31 Prozent im Vorjahresvergleich.