Da tut sich was: Beim Berliner Erotik-Shop Amorelie verstärkt Lia Grünhage die Geschäftsführung. Grünhage ist 28 Jahre alt und kam im Oktober 2014 zu Amorelie. Dort übernahm sie im Juli 2015 die Position des Chief Product Officers und seit Ende 2016 leitet sie zudem in entsprechender Position das Marketing. Bereits im vergangenen Sommer war Talip Yenal als Chief Financial Officer in das Gremium geholt worden.
Wie Gründerszene aus mehreren Quellen erfahren hat und wie Amorelie nun bestätigte, wird Mitgründer Sebastian Pollok das Unternehmen Ende März dieses Jahres verlassen. Parallel zum Ausscheiden wird es auch Veränderungen im Gesellschafterkreis geben: Mehrheitseigentümer ProSiebenSat.1 hat angekündigt, weitere Anteile zu übernehmen (PDF) und so von 75 Prozent auf 98 Prozent aufstocken zu wollen. Nach der Transaktion wird Mitgründerin Lea-Sophie Cramer die verbleiben zwei Prozent der Anteile besitzen.
Was Amorelie mit der neuen Führungsriege konkret vorhat, will Cramer gegenüber Gründerszene noch nicht verraten. Nur so viel: Es soll weiter expandiert werden, womöglich auch durch Zukäufe. Generell sei das Ziel, die Produktpalette und insbesondere auch das Geschäft mit den Eigenmarken, die mittlerweile auch bei stationären Geschäften wie DM in den Regalen stehen, auszubauen.
Nach Angaben des Amorelie-Eigners ProSiebenSat.1 sollen sich die Umsätze beim Sex-Shop im Jahr 2017 um 55 Prozent erhöht haben, weitere Angaben macht die Sendergruppe allerdings nicht. Ein Blick auf den Bundesanzeiger zeigt währenddessen, dass das Berliner Startup das Jahr 2016 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen hat: Nach einem Fehlbetrag von rund 5,5 Millionen Euro im Vorjahr erwirtschaftete Amorelie einen Jahresüberschuss von knapp einer halben Million Euro. Damit war 2016 das erste profitable Jahr des Unternehmens.