Nicht nur auf Tinder posen: Der amerikanischer Schauspieler Daniel Lue auf der Launch-Party von Tinder Plus.
Nicht nur auf Tinder posen: Der amerikanischer Schauspieler Daniel Lue auf der Launch-Party von Tinder Plus.

Online-Dating – vor allem die App Tinder – hat einen schlechten Ruf. Es heißt, dass daraus hauptsächlich kurzfristige Affären hervorgehen würden. Doch wie haben sich Beziehungen seit dem Start von Tinder und Co. tatsächlich verändert? Dieser Frage sind die Wissenschaftler Josue Ortega und Philipp Hergovich in einer aktuellen Studie nachgegangen.

Speziell haben sich die beiden mit der Frage beschäftigt, ob es durch Online-Dating zu mehr Ehen zwischen Partnern verschiedener Ethnien kommt („interracial marriages“).

Ihr Netzwerk-Modell prognostizierte, dass es durch die neuen Kontakte von Dating-Seiten – abseits des sozialen Umfeldes – genau zu diesem Effekt kommen müsste. Außerdem ergebe sich ein weiterer Effekt: „Unser Modell sagt voraus, dass Ehen in einer Gesellschaft mit Online-Dating länger halten“, sagen die Wissenschaftler.

Als nächsten Schritt verglichen Ortega und Hergovich ihre Vorhersagen mit Daten aus den USA. Dabei ließ sich einmal nach dem Start der ersten Dating-Website Match.com 1995 ein Anstieg der „interracial“ Ehen beobachten und nach dem Start von Tinder 2014 ein weiteres Mal. Nur durch andere Faktoren lasse sich dieser Anstieg nicht erklären, so die Forscher. Auch zu der Stabilität der Ehen gibt es erste Forschungsergebnisse. Sie deuten darauf hin, dass Ehen aus Beziehungen mit Online-Dating stabiler sind.

Ein genaue Erklärung der Studie ist auf MIT Technology Review zu finden.

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Bild: Getty Images/Tommaso Boddi/Freier Fotograf; FACEBOOK: GETTY IMAGES/OLIVER ROSSI/FREIER FOTOGRAF