Apple-Chef Tim Cook bei einer Präsentation im Jahr 2017.
Apple-Chef Tim Cook bei einer Präsentation im Jahr 2017.

Seit 2016 bietet Apple all denjenigen Hackern ein Kopfgeld für Sicherheitslücken in iOS, die zu dem Bug-Bounty-Programm des Konzerns eingeladen wurden. Ian Beer gehört nicht dazu. Doch er hat ausgerechnet, dass die von ihm entdeckten Bugs zusammen rund 2,45 Millionen US-Dollar wert wären. Über 30 teils schwerwiegende Lücken will der bei Googles interner Hacker-Truppe arbeitende Beer mit seinen Kollegen ausgemacht haben. 

Am Rande der Sicherheitskonferenz Black Hat in Las Vegas, einem der wichtigsten Hacker-Treffen der Welt, fordert der Google-Mitarbeiter den Apple-Chef Tim Cook auf, das Geld zu zahlen: Er solle es direkt an Amnesty International spenden.

Ian Beer und seine Mitarbeiter bei Project Zero suchen in der hauseigenen Software aber auch Programmen und Systemen der Konkurrenz nach Sicherheitslücken, die es dann zu stopfen gilt. Beer ist dabei für Apples iOS zuständig und hat in den vergangenen Jahren viele Probleme mit dem an sich recht sicheren Mobil-Betriebssystem gefunden und an Apple gemeldet. Regelmäßig wird er in Apples Sicherheits-Bulletins erwähnt.

Weniger wie Ingenieure denken

Wie Ian Beer kritisiert, pflege Apple eine zweifelhafte Fehlerkultur. Zwar würde der iPhone-Konzern die Fehler beheben, aber nicht an den Kernproblemen des Systems arbeiten, die es erst so anfällig machen. Als Ursache macht er auch den allzu akademischen Hintergrund der Entwicklungsleiter aus: Die hätten „starke Ingenieursfähigkeiten“ aber wenig Ahnung davon, wie Hacker arbeiten, die eine Software aufbrechen und ausnutzen.