gründerszene monthly april 2014

Zalando:  Undercover-Einsatz mit Folgen

Eine RTL-Reporterin schleust sich in ein Zalando-Versandzentrum ein – und berichtet von schikanösen Bedingungen. Die Folge sind heftige Diskussionen in den Gründerszene-Kommentarspalten, ein regelrechter Shitstorm und die Geburt des Hashtags „Sklavando“. Auch Oliver Samwer lässt sich auf Twitter zum aktuellen Zalando-Shitstorm aus – zumindest als Fake-Account. Der Autor nimmt die Szene dabei ordentlich aufs Korn. Zwei Wochen später präsentiert Zalando Verbesserungen der eigenen Arbeitsbedingungen.

Millionen, Millionen, Millionen

88 Millionen Dollar für Delivery HeroDie letzte Riesen-Finanzierung liegt gerade ein Vierteljahr zurück – nun gibt es das nächste Rieseninvestment von 85 Millionen US-Dollar für Delivery Hero. Auch der Home&Living-Shoppingclub Westwing aus München bekommt frisches Kapital: Mit über 70 Millionen Euro will das Unternehmen sein Wachstum ankurbeln. Das Kunsthaus Auctionata sammelt immerhin 21,5 Millionen Euro ein. Alle Altinvestoren boten mit. Die Berliner bauen nun ein TV-Studio in New York.

Exits

Juniqe StylemarksDie größte Finanzierung geht allerdings an den niederländischen Lieferdienst Takeaway.com: 103 Millionen US-Dollar. Mit dem Geld wird der deutsche Konkurrent Lieferando geschluckt. Das per Bootstrapping auf 200 Mitarbeiter gewachsene Berliner Startup Sociomantic geht an ein Tochterunternehmen der Supermarktkette Tesco – für einen dreistelligen Millionenbetrag. Und der junge Berliner Design-Shop Juniqe übernimmt große Teile des Wettbewerbers Stylemarks.

Gegenwind für Sharing Economy

BlacklaneEin Taxi-Verband macht dem Chauffeur-Dienst Blacklane das Leben schwer. Das Berliner Landgericht gibt einer Klage gegen Limousinen-Dienst Uber statt. Ist der Dienst damit verboten? Die wichtigsten Fragen beantwortet dieses Q&A. Das Ferienwohnungsportal Airbnb sieht sich von einem Zweckentfremdungsverbot für Wohnungen in Berlin bedroht. Zu Recht? Noch ein Q&A. VentureVillage-Redakteurin Felicitas Hackmann kommentiert: Uber und Airbnb sind nicht das Problem. Sie werden von veralteten Gesetzen bedroht.

Im Interview: Maschmeyer, Bösch, Kollmann

carsten maschmeyer hausmedWas deutsche Startups besser machen müssen, erklärt LinkedIn-Mitgründer Konstantin Guericke. Lucas von Cranach benennt sein Erfolgsstartup iLiga um und riskiert damit einiges. AWD-Gründer Carsten Maschmeyer spricht über das Scheitern von Hausmed. Outfittery-Gründerin Julia Bösch glaubt, „den Nerv der Zeit getroffen“ zu haben. Die Tinder-Gründer sind überzeugt: „Niemand nutzt Tinder, weil er verzweifelt ist.“ Der Pebble-Erfinder findet: „Hardware ist nicht so schwierig, wie die Leute denken.“ Und Professor, Lobbyist und Investor Tobias Kollmann erklärt, wie diese Kombination gelingt.

Zu guter Letzt: Sex sells

Peppr.it Sex-VermittlungLauter unmoralische Angebote gibt es bei PiggyBankGirls. Und „nicht moralisch bedenklich“ findet Gründerin Pia Poppenreiter ihr Angebot einer Sex-Vermittlung.

 

Bilder: Zalando, Namensnennung Bestimmte Rechte vorbehalten von Mark Turnauckas; © casiocan  / pixelio.de; www.carsten-maschmeyer.de; Blacklane, Peppr.it; Junique.