Nach dem Pionier Rocket Internet (www.rocket-internet.de) ist nun auch Team Europe (www.teameurope.net) in Asien angekommen – Markus Fuhrmann soll dort das Geschäft des deutschen Inkubators vorantreiben. Mehr und mehr entwickelt sich der asiatische Raum zu einem entscheidenden Schauplatz der internationalen Startup-Szene und es scheint absehbar, wann die ersten Asia-Startups den Weg nach Europa finden. Gründerszene stellt fünf Kandidaten vor, die in Asien zur Zeit hoch gehandelt werden.

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Fünf Startups aus Asien auf dem Weg nach oben

Im Startup Genome Report behauptete sich Singapur als siebtbester Tech-Hub der Welt. In Japan installierte Rocket Internet mit Locondo einen seiner ersten Zalando-Ableger und auch das Amazon-Modell testeten die Samwers mit Lazada als erstes in Südostasien. Vor wenigen Wochen verkündete nun Team Europe die Eröffnung eines Büros in Seoul.

Nachdem sich die Zeichen zunehmend häufen, sollte langsam jedem klar sein, dass sich ein großer Teil der Startup-Zukunft im asiatischen Markt abspielen wird. Auch wenn China, Indonesien und Südkorea bisher noch eher Ziele des Rollouts europäischer oder amerikanischer Startups sind, werden sich die Kräfte in absehbarer Zeit verschieben. Wann werden die ersten großen asiatischen Web-Startups ihre Expansion nach Deutschland beschließen? Gründerszene stellt fünf Unternehmen vor, die in Asien zur Zeit hoch gehandelt werden.

#1 Builk | Branche: Bauwesen | Gründung: 2010

builkAuf der diesjährigen Echelon Konferenz in Singapur stellte Builk sein etwas anderes Social Network vor und sicherte sich im Pitch-Duell den ersten Platz: Builk vernetzt Akteure der Bauindustrie und dient zudem als „Construction Management App“ die bei einzelnen Teilaufgaben des Baumanagements, beispielsweise dem Einholen von Angeboten, unterstütz. Bisher konnte das Startup aus Thailand knapp 1.500 Firmen mit der App versorgen, das Team plant als nächstes nach Indonesien, Vietnam und Australien zu expandieren. Der kostenlose SaaS-Service arbeitet werbefinanzert.

#2 Hudong | Branche: Wissen | Gründung: 2005

hudongSchon etwas länger dabei aber stetig wachsend: Hudong ist ein chinesisches Pendant zur Wikipedia, welches jedoch profitorientiert arbeitet und sich über Werbeanzeigen finanziert. Zur Zeit umfasst die Enzyklopädie laut Unternehmensangaben bereits 6,4 Millionen Artikel und will weiter wachsen: Vor kurzem schloss Hudong eine dritte Finanzierungsrunde über 50 Millionen US-Dollar und gab zeitgleich eine Kooperation Microsofts Suchmaschine Bing bekannt. Kann ein unternehmerischer Ansatz der spendenfinanzierten Wikipedia gefährlich werden?

#3 RedMart | Branche: Lebensmittel | Gründung: 2011

redmartAuch in Asien scheint sich der Markt der Lebensmittelbestellung über das Internet immer weiter zu entwickeln: RedMart aus Singapur konzentriert sich darauf, unverderbliche Güter des täglichen Bedarfs (wie Reis oder Tee) ins Haus zu liefern. Hierfür schaltet es den Einzelhandel komplett aus und kauft direkt von den Herstellern, durch den Fokus auf lagerungsfähige Produkte entfällt das Problem der Kühlketten und der Verderblichkeit der Ware. Der Angriff auf das Preisdiktat des Einzelhandels scheint zu überzeugen und so findet sich unter den Angel Investoren unter anderem der Skype-Co-Founder Toivo Annus.

#4 WayangForce | Branche: E-Reading | Gründung: 2011

wayangforceWayang Force aus Indonesien ist eine Cross-Device-Plattform zum Lesen und Veröffentlichen von Onlinemagazinen, die 2011 ins Leben gerufen wurde. Soweit ganz nett. Das spannende an Wayang Force ist eine strategische Entscheidung, die das Startup Ende des vergangenen Jahres getroffen hat: Mit der Eröffnung der Wayang Force Cafes, pro Sitzplatz mit einem iPad ausgestattet, entwirft das Startup die Vision einer idealen Nutzerumgebung und könnte sich somit ins Interesse der großen internationalen Kaffeehausketten rücken. Bisher wurde die Wayang Force App circa 673.000 mal heruntergeladen, jede zehnte App in der kostenpflichtigen Version.

#5 Urbanesia | Branche: E-Reading | Gründung: 2011

urbanesiaUrbanesia kommt naheliegend ebenfalls aus Indonesien und versucht den bereits seit Jahren gut bearbeiteten Markt der lokalen Empfehlungen umzukrempeln. Gründerin Selina Limman ist der Meinung, bisherige Verzeichnisse konzentrieren sich ausschließlich auf etablierte Restaurants und Veranstaltungsorte, Urbanaria hingegen bezieht auch kleinste Shops und Straßenstände mit ein. Im europäischen Kontext mag Limmans Argumentation bizarr wirken, im Trubel der Zehn-Millionen-Einwohner-Metropole Jakarta könnte das Konzept jedoch aufgehen. Dieses Potenzial scheint auch der indonesische Kompas-Verlag erkannt zu haben, investierte und möchte nun die Monetarisierung des Satrtups vorantreiben.

Bildmaterial: Wikimedia Commons