Was in der Toilette landet, könnten Astronauten bald auch essen

In sechs Jahren sollen laut Tesla-Chef Elon Musk die ersten Menschen auf den Mars fliegen und Siedlungen aufbauen. Doch was soll die Weltraummannschaft auf dem Weg dorthin essen? Astronautennahrung ist zwar über mehrere Monate oder gar Jahre hinweg haltbar, nimmt jedoch viel Platz für die Lagerung ein. Genauso sieht es mit vertikalen Farmen aus, die noch zusätzlich Energie und Wasser benötigen. 

Forscher der Penn State Universität im US-Bundesstaat Pennsylvania haben nun eine recht gewöhnungsbedürftige Lösung gefunden: Essen aus Kot und Urin. Richtig gelesen! In einem geschlossenen Kreislaufsystem sollen Bakterien kontinuierlich Abfälle aus der Toilette in Nahrung umwandeln können, so die Astrobiologen.

Bisher tragen Astronauten für den mehrtägigen Weg zur Raumstation eine Windel. Auf der ISS gibt es dann Toiletten. Dort wird Urin zu Trinkwasser recycelt und Kot im All entsorgt. Laut der Studie, die von der NASA finanziert wurde, sollen Mikroben die gesammelten Exkremente zerteilen, sodass Methangas entsteht. Im zweiten Schritt werde das Gas dann einer anderen Bakterienkultur zugeführt, sodass eine Substanz entstehe, die man essen könne. Diese Substanz auf Methan-Basis wird bereits für die Herstellung von Tierfutter verwendet. 

Das Astronautenessen aus der Toilette sei in der Konsistenz wie eine Paste und erinnere daher an die Brotaufstriche Vegemite und Marmite, die in Australien beziehungsweise Großbritannien beliebt sind. Die Paste soll zu 52 Prozent aus Proteinen und zu 36 Prozent aus Fetten bestehen. Die Wissenschaftler selbst haben ihr Resultat allerdings nicht probiert. Noch kann das System auch nicht eingesetzt werden, dafür müssten mehr Sicherheitsmaßnahmen in die Technologie integriert werden, so die Forscher.

Bild: Chris Jackson / Getty Images