Das Auctionata-Führungsteam: CTO Georg Untersalmberger und CEO Alexander Zacke (von links)

Frohe Nachrichten von Auctionata: Das Berliner Online-Auktionshaus hat das erste Halbjahr 2015 mit einem Nettoumsatz von 35,7 Millionen Euro abgeschlossen. Das entspricht einer 195-prozentigen Steigerung gegenüber dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2014 setzte Auctionata 31,5 Millionen Euro um, 2013 waren es noch zwölf Millionen Euro. Gründer Alexander Zacke plant, „noch in diesem Jahr die Umsatzmarke von 100 Millionen Euro“ zu erreichen.

Update: Auctionata sprach bei den oben genannten Umsatzzahlen in Pressemitteilungen Mitte 2015 selbst vom „Nettoumsatz“. In Veröffentlichungen im Bundesanzeiger vom Juni 2016 wird allerdings ersichtlich, dass Auctionata den deutlich höheren Außenumsatz veröffentlicht hat – also den Wert aller Waren, die über die Plattform verkauft wurden. Tatsächlich lag der Umsatz im Jahr 2014 bei 5,8 Millionen Euro, der Jahresfehlbetrag bei mehr als 27 Millionen Euro. Offizielle Umsatzzahlen für 2015 wurden noch nicht veröffentlicht.

Das 2012 gestartete Unternehmen ist üppig finanziert: Im April 2014 konnte Auctionata insgesamt 21,5 Millionen Euro einsammeln, im März 2015 folgte eine Finanzierungsrunde über 42 Millionen Euro. Gleichzeitig aber entließ das Unternehmen mehrere Mitarbeiter. Von 30 Prozent der Belegschaft war die Rede. Diese Zahl wollte das Berliner Unternehmen allerdings nicht bestätigen. In jedem Fall hat das dazu geführt, dass Auctionata auf der Kostenseite besser dateht: Im Juni konnte das Unternehmen erstmals ein positives Ebitda von 2,1 Millionen Euro erzielen.

Auctionata sieht vor allem seine Livestream-Technologie für Auktionen und eine neue iPhone-App als Grund für den Wachstum. Durch den mobilen und globalen Zugang zu den Auktionen sei die Zahl der aktiven Kunden auf 146.000 gewachsen. In der ersten Jahreshälfte wurden nach Unternehmensangaben 123 Auktionen durchgeführt, an denen über 30.000 Bieter aus mehr als 140 Ländern teilgenommen haben.

Wie Auctionata mitteilt, wurde das aktuelle Umsatzergebnis zu rund 80 Prozent in den Auktionen erzielt, der verbleibende Anteil wurde hauptsächlich über den Online-Shop und Privatverkäufe generiert. Mit den neuen Zahlen bezeichnet sich Auctionata nun als „das größte Auktionshaus in Deutschland“. Gemessen hat sich Auctionata dabei allerdings nur mit ähnlich großen Häusern aus Deutschland, beispielsweise Lempertz, Ketterer oder Villa Grisebach.

Die aktuellen Entwicklungen beflügeln offenbar auch die Fantasien der Auctionata-Investoren. Earlybird-Partner Christian Nagel spricht in einer Mitteilung sogar vom Börsengang. Auctionata lässt dazu nur mitteilen: „Da es dem Unternehmen gelingt, die modernen Bedürfnisse von Kunden auf der ganzen Welt erfolgreich zu erfüllen, steht auch einem Börsengang 2016 nichts mehr im Wege.“

Bild: Auctionata