Aupeo: Übernahme durch Panasonic-US-Ableger

Für eine nicht genannte Summe erwirbt Panasonic Automotive Systems die Berliner Aupeo GmbH (www.aupeo.com), einen Anbieter von „Connected Audio Services“. Für welchen Betrag das 20-Mann-starke Team um die Geschäftsführer Holger G. Weiss und Armin G. Schmidt an den US-Automotive-Ableger des japanischen Großkonzern geht, wollte man beim Investor Ventegis Capital nicht verraten. Aupeo soll auch künftig als eigenständiges Unternehmen weitergeführt werden.

Zwischen Aupeo und Panasonic gab es schon seit Monaten eine engere Kooperation, wie Stephan Beyer, Investment Director bei Ventegis Capital (www.ventegis-capital.de) gegenüber Gründerszene erläutert. Damit sei der jetzige Exit eine konsequente Weiterentwicklung der Zusammenarbeit, insbesondere da die Make-or-Buy-Entscheidung in dem Markt durch die notwendige Geschwindigkeit beeinflusst sein dürfte.

Plattform kann mehr als nur Musik

Neben dem HiFi-Anbieter Harmann Kardon stehen in dem Markt von Connected Services für Fahrzeuge insbesonders kleinere Anbieter bereit. Bislanz wurde über das Aupeo-System wird in Richtung Endkunden zwar hauptsächlich Musik gestreamt. Allerdings könne die Plattform deutlich mehr: Wetterinformationen oder Nachrichten können genau so verarbeitet werden, so Beyer.

Im vergangenen Oktober hatte das Unternehmen eine Kooperation mit Mercedes-Benz bekannt gegeben: Der Autohersteller integriert seitdem den Online-Musikdienst in das Anzeige- und Bediensystem einiger Fahrzeuge. Kooperationen, die etwa auch mit BMW oder Toshiba bestehen, sollen auch in Zukunft bestehen bleiben – zumindest sofern dies umsetzbar ist. Allerdings arbeitet die Automobilindustrie berüchtigter Weise viel mit Zulieferern (OEM) – angesichts bestehender Verträge dürfte Panasonic als neuer Gegenüber nicht überall den Zuschlag bekommen.

Positives Signal

Der Aupeo-Exit stellt – unabhängig von der Summe, die sich in absehbarer Zeit sicherlich in den Panasonic-Quartalsberichten finden wird – gleich aus mehreren Gründen eine Erfolgsmeldung dar. Zum einen verdeutlicht er das fortbestehende Interesse größerer Corporates – insbesondere internationaler. Erst Ende vergangenen Jahres hatte Trivago mit einem 500-Millionen-Exit an die Reiseplattform Expedia Schlagzeilen gemacht.

Zum anderen ist erfreulich, dass es sich mit Panasonic als Käufer um kein reines Internet-Unternehmen handelt. Auch wenn Amazon, Ebay und Google in der Vergangenheit dankbare Exit-Wege dargestellt haben und ein Verkauf gar nicht immer das eigentliche Ziel ist, wird die Verknüpfung der hiesigen Startup-Szene mit traditionelleren Geschäftsbereichen in der Zukunft sicherlich eine wachsende Rolle spielen. Dass aus anfänglichen Kooperationen auch mehr werden kann, sollte also eine gute Motivation für junge Gründer sein.

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