Das Geschäft mit Cannabis läuft: Wissenschaftler sind der Meinung, dass der Wirkstoff verschiedene Krankheiten lindern kann.

Nächstes Jahr steht am Frankfurter Aktienmarkt womöglich der erste Börsengang eines Herstellers medizinischer Cannabis-Produkte an. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch von mehreren mit den Plänen vertrauten Personen erfuhr, strebt die australische Little Green Pharma wahrscheinlich im zweiten Quartal die Ausgabe ihrer Aktien in Deutschland an.  

Mit dem dadurch eingenommenen Geld wolle das Unternehmen die Expansion in seinem wichtigsten europäischen Markt vorantreiben. Little Green Pharma wollte sich nicht äußern. Den Insidern zufolge wurden Goldman Sachs und die Deutsche Bank mit dem Börsengang betraut. Auch die beiden Banken wollten keinen Kommentar zu den Börsenplänen von Little Green Pharma abgeben.

Cannabis-Aktien boomen. Wissenschaftler sehen immer mehr Beweise dafür, dass der Wirkstoff, der auch für Drogen verwendet wird, verschiedene Krankheiten lindern kann, unter anderem chronische Schmerzen, Multiple Sklerose oder Epilepsie. Experten schätzen, dass der Markt für medizinisches Cannabis in Europa von rund 100 Millionen Euro in diesem Jahr auf wenigstens 450 Millionen Euro im Jahr 2022 wachsen wird – unter anderem wegen der zunehmenden Legalisierung des Wirkstoffs in Deutschland, Großbritannien, Italien und Dänemark. In Nordamerika gab es in diesem Jahr bereits einige Börsengänge von Cannabis-Herstellern. Im Oktober ging dann die dänische Firma StenoCare an den Markt – der Aktienkurs hat sich seitdem verdoppelt.

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