Vom US-Markt hat sich das Startup verabschiedet.
Vom US-Markt hat sich das Startup verabschiedet.

Gerade erst berichteten Medien, dass das Berliner Startup Auto1 über ein Investment mit der japanischen Softbank verhandelt. Es geht dabei um eine hohe Summe von 100 Millionen Dollar. Außerdem wird der bekannte deutsche Manager Gerhard Cromme zum Aufsichtsratvorsitzenden des milliardenschweren Autohändlers aus Berlin, wie das Manager Magazin berichtet. Gleich zwei wichtige Nachrichten in wenigen Tagen.

Etwas untergegangen ist dabei eine andere Meldung: Das Startup gibt bekannt, hinter der Plattform Autohero zu stecken. Das ist insofern spannend, weil Auto1 damit ein neues Geschäftsmodell testet. Bislang funktioniert das Geschäft so: Das Startup kauft gebrauchte Autos über Wirkaufendeinauto.de an, vorher werden sie in eigenen Filialen überprüft. Danach verkauft das Unternehmen sie an andere Autohändler in Europa weiter und verdient an der Handelsmarge.  

Keine US-Expansion in Aussicht

Durch das neue Portal Autohero, das wohl schon seit einigen Monaten online ist, testet das Unternehmen nun den Direktverkauf. Kunden können sich online nach Gebrauchtwagen umschauen und dann das Auto kaufen, das zu ihnen nach Hause geliefert wird. Dadurch schaltet das Unternehmen den bisherigen Autohändler aus – und kann am Ende die ganze Differenz zwischen Ankaufspreis und Verkaufspreis behalten.

Es sei eine „Erweiterung des Geschäftsmodells“, heißt es vom Unternehmen auf Nachfrage. Auto1 wolle weiterhin „vorrangig“ mit Autohändlern zusammenarbeiten. Gerade in der Anfangsphase seien erst vergleichsweise wenig Wagen auf Autohero zu finden. 

Unterdessen war Auto1 mit der Marke Autohero auch in den USA unterwegs. Vor zwei Jahren hatte das Unternehmen eine US-Expansion angekündigt. Doch daraus ist nichts geworden. Auto1 wird erst einmal nicht in die USA expandieren. Zwischen dem US-Markttest unter dem Namen Autohero und dem neuen Online-Angebot gebe es keine Verbindung, heißt es. Zu den Gründen für den Rückzug wollte sich das Unternehmen nicht äußern.

Bild: Getty Images/Justin Sullivan/Staff