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Das Auto1-Team: Chris Muhr, Christian Bertermann und Hakan Koç (von links)

Bereits im vergangenen Dezember stand fest: Das Berliner Startup Auto1 bekommt wieder massig Geld von Investoren. Wie Gründerszene damals exklusiv berichtete, hatten unter anderem die VCs Target Global und Baillie Gifford in der Serie-E-Finanzierung noch einmal investiert. Zu der genauen Summe wollte sich Auto1 damals aber nicht äußern. Das Unternehmen hielt sich wie immer sehr bedeckt. Insider verrieten aber schon im Dezember, dass eine Bewertung von etwa zwei Milliarden Dollar gut möglich sei.

Nun deckt Bloomberg TV am heutigen Freitag mit Verweis auf eine Unternehmenspräsentation auf, wie viel Geld Auto1 tatsächlich eingesammelt hat: 360 Millionen Euro sollen es sein. Die Finanzierung setze sich aus einer Kredit- und einer Eigenkapitalkomponente zusammen. Die jeweilige Höhe wird nicht beziffert.

Laut dem Bericht wurde bei der Finanzierungsrunde eine Bewertung von 2,5 Milliarden Euro zugrunde gelegt. Damit zählt Auto1 zu den am höchsten bewerteten Unternehmen der deutschen Digitalszene. Zum Vergleich: Delivery Hero ist mit gut drei Milliarden Euro bewertet. Aus Unternehmenskreisen wurde die Höhe der Finanzierung bestätigt. Gründer Hakan Koc wollte sich zu Nachfragen aber vorerst nicht äußern. 

Auto1 braucht viel Kapital

Besonders beeindruckend sind diese Zahlen, wenn man die noch sehr kurze Unternehmensgeschichte von Auto1 betrachtet. Vor vier Jahren lernten sich Hakan Koç und sein Mitgründer Christian Bertermann kennen, als sie zufällig im selben Bürogebäude saßen. Koç arbeitete als CPO bei Home24, sein Mitgründer bei Groupon. Bertermann hatte einige Zeit vorher bei dem Versuch, die Autos seiner Großmutter zu verkaufen, frustrierende Erfahrungen gemacht – die Idee für einen Online-Marktplatz war geboren. Im Mai 2014 kam noch Christopher Muhr als COO und Mitgründer dazu. Muhr gründete CityDeal mit und war vor Auto1 Mitglied der Groupon-Management-Riege.

Auf den Websites von Auto1 – die in Deutschland bekannteste ist Wirkaufendeinauto.de – können Nutzer ihr gebrauchtes Auto erst im Netz und dann bei einem Auto1-Händler bewerten lassen. Das Startup kauft das Auto erst einmal und vertreibt es dann an Autohändler weiter. An der Handelsmarge verdient das Unternehmen – insgesamt eine Milliarde Euro soll es vergangenes Jahr umgesetzt haben, schreibt das Manager Magazin.

Trotzdem braucht das Unternehmen für sein Wachstum viel Geld. Gerade für den Aufkauf der Autos benötigt das Startup viel sogenanntes Working Capital. Das hat es mit dieser Finanzierungsrunde nun erst mal beisammen. 

Mitarbeit: Caspar Schlenk 

Bild: Auto1