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So könnte der erste autonome Shuttle von VW aussehen: Sedric haben die Wolfsburger ihr Konzeptauto genannt

In zehn, fünfzehn Jahren, da sind sich die meisten Experten sicher, werden die Autos autonom fahren, keinen Fahrer mehr brauchen, der aktiv eingreift. Und weil das Gros der Autos in Zukunft nicht mehr im Besitz der Menschen ist, sondern „on demand“, also bei Bedarf, bestellt wird, wird Autofahren deutlich günstiger werden als bislang.

Der Preis der sogenannten Robotaxis, also fahrerloser Wagen, die man per Knopfdruck herbeiruft, werde preislich „pro Personenkilometer circa 60 Prozent unter dem Tarif herkömmlicher Taxen liegen“, zitiert die Welt am Sonntag aus der Roland-Berger-Studie „Urbane Mobilität“.

Beim Robotaxi fällt das Gehalt des Fahrers weg

Andere Experten gehen sogar von noch größeren Spareffekten aus. Die Analysten der Schweizer Großbank UBS rechnen vor, dass der Preis sogar um 80 Prozent sinken könnte im Vergleich zu einer Fahrt im Fahrzeug eines Mobilitätsdienstes wie Uber. Die Banker erwarten mehrere Effekte, die zusammenwirken und zu dem erwarteten Preissturz führen werden.

Demnach wird der Betrieb von elektrischen Autos langfristig rund 15 bis 20 Prozent günstiger sein als der heutiger Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Außerdem fällt das Gehalt des Fahrers weg, das bislang rund 60 Prozent der Kosten von Uber-Fahrten ausmacht. Rechnet man dann noch mit ein, dass die Verkehrsplanung und die Auslastung der Fahrzeuge durch raffinierte Algorithmen verbessert wird, gibt es Mobilität künftig zum Schnäppchenpreis.

Bei der UBS gehen die Analysten davon aus, dass ein Haushalt, der das eigene Auto abschafft und stattdessen jährlich 10.000 Kilometer mit Robotaxis zurücklegt, jedes Jahr 5000 Euro sparen kann. Die weltweiten Durchschnittskosten für das Pendeln zur Arbeit würden von heute 24 Euro pro Tag auf nur noch 7,20 Euro sinken.

Die Deutschen stehen der autonomen Technik beim Auto noch überwiegend skeptisch gegenüber. Nur 26 Prozent der Befragten konnten sich in einer Studie der Unternehmensberatung EY vorstellen, in ein autonomes Fahrzeug einzusteigen. 18 Prozent gaben an, vielleicht mitzufahren.

Weniger Verkehrstote erwartet

Der skeptische Trend dürfte sich aber drehen, wenn die Menschen neben dem Kostenfaktor ein deutlich höheres Maß an Sicherheit im Straßenverkehr zu erwarten haben. Sämtliche Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Verkehrsunfälle mit Toten und Verletzten drastisch sinkt, wenn autonom fahrende Wagen die Straßen beherrschen. Der Faktor Mensch gilt als größter Verursacher von Unfällen, weil er müde ist, unkonzentriert oder Situationen falsch einschätzt.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Welt.de

Bild: VW