Bilski-naga
Naga-Mitgründer Benjamin Bilski

Das Hamburger Fintech-Unternehmen Naga Group ist als eines der ersten Startups in dem neuen Börsensegment Scale gestartet. Der Börsengang vor zehn Tagen verlief erfolgreich – der Ausgabepreis von 2,60 Euro wurde schnell übertroffen. Zwischenzeitlich lag das Papier bei mehr als 14 Euro, doch zuletzt stürzte der Preis rapide ab.

Ein Kursverlauf, der Anleger verunsichert – und der auch der Finanzaufsichtsbehörde BaFin aufgefallen ist. „Die Bafin führt nun eine routinemäßige Analyse auf Marktmissbrauch und Insiderhandel durch“, zitiert das Handelsblatt eine Sprecherin der Behörde. Von Naga heißt es gegenüber der Zeitung, man würde eine Untersuchung unterstützen und begrüßen, da man keinerlei Interesse an hoher Volatilität habe.

Für das neue Segment der Börse bedeutet diese Untersuchung einen Rückschlag. Vergleiche mit dem Neuen Markt wurden bereits vielfach gezogen. Der für Scale verantwortliche Deutsche-Börse-Manager Eric Leupold bemüht sich gegenüber dem Handelsblatt um Schadenbegrenzung: „Einen Imageschaden für Scale fürchten wir nicht“, betont er. Und: „Wer bewusst in solche Unternehmen investiert, ist in aller Regel ein risikoaffiner Investor, der sich auch mit dem Geschäftsmodell und den Chancen und Risiken umfassend befasst hat.“

Naga ist vor allem für seine Social-Trading-Plattform Swipestox bekannt. Dort können die Nutzer beispielsweise das Portfolio erfolgreicher Trader kopieren und mit wenigen Klicks Geld anlegen. Für das Trading erhält das Startup eine Gebühr. Zu den großen Konkurrenten gehört das israelische Unternehmen eToro. Bei seinem Börsengang hatte Naga einen Bruttoerlös von 2,5 Millionen Euro eingenommen, Anfang des Jahres hatte die mächtige chinesische Investmentgesellschaft Fosun bereits 12,5 Millionen in das Fintech investiert.

Gegründet wurde das Fintech-Unternehmen, das heute bereits nach eigenen Angaben mehr als 120 Mitarbeiter hat, im August 2015 von Benjamin Bilski, Yasin Sebastian Qureshi und Christoph Brück, Wladimir Huber und Alexander Braune. Gegen Qureshi laufen laut Handelsblatt Ermittlungen wegen einer früheren Tätigkeit.

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Bild: Swipestox; Mitarbeit Caspar Schlenk