Berlin Tipps Gründer
Berlin Tipps Gründer Der Bilderrahmen-Laden Luxad in Charlottenburg

Neun Berlin-Tipps zum Bummeln und Entdecken

Sind wir mal ehrlich: Berlin bietet sich auch als Gründerstadt an, weil es kulturell viel zu bieten hat. Neben Restaurants, Bars und Discotheken gehören dazu auch allerlei Ladengeschäfte, Museen oder Veranstaltungen. Was viele vielleicht nicht wissen, ist der Umstand, dass ich als einer von fünf verbliebenen (alle anderen scheinen ja zugezogen) tatsächlich in Berlin geboren bin. Und als geborener Berliner kenne ich vielleicht den ein oder anderen Kiezladen, der anderen nicht geläufig ist.

Unten findet ihr daher eine Auswahl an Läden, die ich jedem Gründer (aber auch Nicht-Gründer) zur Bereicherung seines Alltags oder als Freizeitvergnügen ans Herz legen kann. Natürlich ist die Liste beileibe nicht vollständig, weshalb es mir eine Freude wäre, wenn ihr auch eure Tipps in den Kommentaren teilt. Viel Spaß beim Erkunden und Kennenlernen!

Aseli – Zuckerschaummäuse mit Tradition

Aseli ist eine alte Berliner Manufaktur für Schaumzuckersüßigkeiten. Das Unternehmen wurde schon 1921 von Alfred Seliger gegründet, dessen Vor- und Nachname zur Firmenbezeichnung führte. Bis heute ist das Rezept des Unternehmens ein gut gehütetes Geheimnis und die kleine, weiße Maus aus Schaumzucker – die Amerikaner würden Marshmallow dazu sagen – zählt zu dessen Verkaufsschlagern. Im Gegensatz zu fabrikgefertigten Massenprodukten sind Aselis Süßigkeiten handgemacht und neben den bekannten Mäusen finden sich auch zahlreiche andere Variationen.

Aus meiner Kindheit kenne ich noch die Mäuse und mag sie daher aber am liebsten. Aseli wird mittlerweile in der dritten Generation geführt und bietet neben dem Vertrieb über das Internet auch einen Fabrikverkauf.

  • Aseli
    Granatenstraße 22-24, 13409 Berlin-Reinickendorf

Comicläden – Das Kind im Manne

Einer der wohl bekanntesten und größten Comicläden in Berlin ist das Grober Unfug, das es einmal in Kreuzberg und in Berlin-Mitte gibt – also zweimal direkt in der Nähe von Startup-Hotspots. Wer Comics liebt, findet hier sicher etwas für sich.

Allerdings möchte ich auch einen anderen charmanten Comicladen mit etwas Wühlflair empfehlen: Ebenfalls in Kreuzberg findet sich Comic & Spiele, das in einem Souterrain logiert und allerlei Comics zum Durchwühlen anbietet. Ich hatte den Eindruck, dass es sich um einen richtigen kleinen Familienbetrieb handelt und der Kellerlook macht das Entdecken noch einmal spaßiger. Ein weiteres Highlight: Neben allerlei Comics bietet das Geschäft auch viele alte Gesellschaftsspiele in gut erhaltenem Zustand.

  • Grober Unfug
    Zossener Straße 33, 10961 Berlin-Kreuzberg; Torstraße 75, 10119 Berlin-Mitte
  • Comic & Spiele
    Baruther Str. 10, 10961

Computerspielemuseum – Die Geschichte eines Mediums

Das Computerspielemuseum bietet passionierten Zockern wie mir allerlei nette Retro-Erfahrungen und Hintergrundeinsichten. Viele Geräte laden zum Ausprobieren ein und es wurden sich viele Gedanken gemacht, wie sich selbst Textinformationen mit Joysticks und Spieleelemente aufbereiten lassen.

Für mich gibt es vor Ort drei Highlights: Den Museumsshop mit allerlei Tinnef rund um Videospiele, die Halle mit den Retrogames auf Originalhardware und die PainStation. Die PainStation ist eine Art Konzeptstudie, bei der zwei Spieler gegeneinander Pong spielen. Jeder Spieler steuert mit der einen Hand, während er die andere auf eine Platte legt. Trifft er den Ball nicht und dieser fliegt durch ein Schadensfeld, wird seine Hand erhitzt, erhält einen Stromschlag oder wird ausgepeitscht. Was zugegebenermaßen etwas masochistisch klingt, ist ein echter Spaß – besonders, wenn man es selbst erlebt hat und dann anderen zuschaut.

  • Computerspielemuseum
    Karl-Marx-Allee 93a, 10243 Berlin-Friedrichshain

Flohmärkte in Berlin – Altes und Neues

Flohmärkte gibt es in Berlin so einige und für Startups sind sie auch aus Sicht günstiger Einrichtungsgegenstände interessant. Ich habe schon viele Flohmärkte in Berlin besucht und jeder hat seine eigene Ausrichtung. Hier eine kleine Übersicht:

Mauerpark

Der wohl größte und kulturreichste Flohmarkt in Berlin. Auf dem Mauerpark-Flohmarkt finden sich allerlei Essstände und viele Angebote im Foto- und Modekunstbereich. Ich persönlich finde ihn mittlerweile sehr kommerzialisiert und oft eintönig, doch wer sich für Berlin-T-Shirts und kulinarische Ausflüge interessiert, kommt auf seine Kosten. Es gibt auch viele Sperrmüll- und Möbelhändler genauso wie kleine Kreativkunst.

Straße des 17. Juni

Einer der wohl ältesten Flohmärkte Berlins, auf dem es viele Antiksachen gibt. Neben dem Flohmarkt gibt es auch einen Kunstmarkt, der allerlei Kreatives anbietet.

Fehrbelliner Platz

Am Fehrbelliner Platz finden sich stets sehr hochwertige Gegenstände, die vor allem den Westberliner Stil widerspiegeln. Verlockend für Besucher: Direkt neben dem Flohmarkt lässt sich anschließend im Park Café ausspannen, das glaube ich jede Frau liebt.

Mecklenburgische Straße

Hier finden sich vor allem oft Kinderprodukte, verkaufen auf dem Parkplatz vor Reichelt doch im Wesentlichen Eltern ihre Sachen. Wer Nachwuchs hat oder erwartet, kann hier das ein oder andere finden. Gerade für Babysachen gibt es in Prenzlauer Berg aber glaube ich nochmal passendere Flohmärkte.

Schöneberger Rathaus

Direkt vor dem Schöneberger Rathaus hat nicht nur Kennedy seine berühmte Rede gehalten, sondern sich seit Langem auch ein Flohmarkt eingefunden. Dort geht es eher etwas ramschiger und verwühlter zu, dennoch lässt sich so manche Entdeckung machen, weil das Angebot öfter durchwechselt als auf Flohmärkten wie dem Mauerpark.

Rathaus Steglitz

Auch am S-Bahnhof Rathaus Steglitz findet sich ein Flohmarkt, der vor allem auf Kleidung ausgerichtet, aber allgemein recht bunt durchmischt ist.

Dallgow

Am Rand von Berlin findet sich in Dallgow ein Einkaufszentrum, vor dem am Wochenende ein riesiger Flohmarkt residiert. Angesichts der Größe ist das Angebot wild durchmischt.

Bitte wenden – hier geht’s zu den nächsten Tipps: Vom Computerspiele- bis zum Lakritzladen.

Bild: Luxad

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Berlin Tipps Gründer Der Bilderrahmen-Laden Luxad in Charlottenburg

Game Over – Videospieleladen mit Charme

Läden für gebrauchte Videospiele gibt es so einige in Berlin, allerdings musste ich feststellen, dass die meisten oft ziemliche Halsabschneider sind. Die Margen sind recht klein und mit dem Verkauf über Ebay lässt sich ohnehin meist verdienen, weshalb viele Läden ein ziemliches Raubrittertum betreiben und nicht selten kleine Kinder über den Tisch ziehen. Ein Laden, auf den all dies nicht zutrifft und der gleichermaßen urig wie freundlich zu seinen Kunden ist, ist das Game Over.

In Kreuzberg findet sich der kleine Laden, der Computerspiele verkauft, ankauft und auch tauscht. Alle Konsolen und Plattformen finden sich im Angebot und der Besitzer gerät mit einem auch schon mal in rege Diskussionen über alte Spieletitel. Dass ein Geschäft in diesem Feld nett zu seinen Kunden ist, faire Preise macht und sogar tauscht, ist absolut die Ausnahme, weshalb ich dort gerne alte Nintendo-Titel kaufe.

  • Game Over
    Gräfestraße 7, 10967 Berlin-Kreuzberg

Luxad – Vintage und recycelte Bilderrahmen

Mit Luxad hat Fotograf Andreas David seit vier Jahren einen sehr inspirierenden Laden, der das Thema Fotografie und Vintage behandelt. Das grundlegende Konzept von Luxad dreht sich um den Verkauf von Bilderrahmen aus recyceltem Holz, die David in Südafrika und Chicago direkt von den Produzenten bezieht. Die unterschiedlichen Rahmen erzählen alle eine eigene Geschichte und geben jedem Zimmer einen einzigartigen Look. Regelmäßig nutzt der gelernte Fotograf seine Räume auch für Fotoausstellungen oder bietet die Möglichkeit für Fotoaufnahmen im angebundenen Fotostudio.

Abgerundet wird das Ganze durch zunehmend mehr Vintage-Produkte wie Seifenschalen aus Emaille, Tabletts aus recycelten Ölfässern oder alte Glühbirnen, die Luxad über seine eigene Marke Good Vintage vertreibt. Ich gehe immer gerne in den Laden von Andreas David, weil er bei jedem Besuch eine neue kreative Überraschung bereit hält. Ihr solltet ihn euch unbedingt auch mal anschauen, zumal es dort auch viel um Nachhaltigkeit geht.

  • Luxad
    Mommsenstraße 42, 10629 Berlin-Charlottenburg

Retronia – Mode und Accessoires für gestern

Ja, da muss man schon genau lesen: Retronia bietet Mode und Accessoires FÜR gestern, nicht VON gestern. Das verträumte Geschäft in Berlin-Charlottenburg führt allerlei interessante Dinge, die in vergangenen Tagen modern waren und bis heute nicht an Charme verloren haben. Von Ballonmützen über Blechautos für Kinder bis hin zu Pomade und Rasierbedarf finden sich die unterschiedlichsten Dinge. Frauen kommen mit allerlei Kleidern auf ihre Kosten, während sich Männern verschiedener Rasier- und Haarbedarf bietet, wozu auch gleich die passenden Mützen bereit gehalten werden.

Begonnen hat das ganze Projekt auf Oldtimer-Messen, nun bietet das Geschäft von den 20er bis 50er Jahren (und wahrscheinlich auch noch darüber hinaus) allerlei zu entdecken.

  • Retronia
    Damaschkestraße 38, 10711 Berlin

Rittersport-Laden – Schokolade selbst machen

Okay, zugegeben, der Rittersport-Laden ist streng genommen eine ziemliche Tourifalle und eigentlich eine recht kommerzielle Einrichtung. Trotzdem ist er aber einfach gut und ich empfehle ihn gerne Touristen, die nach Berlin kommen. Offiziell trägt das Geschäft den Namen Bunte Schokowelt und bietet die Möglichkeit, Dutzende und Aberdutzende von Rittersport-Schokoladen zu kaufen, die mal in großen Taschen zusammengestellt sind oder aber als Mini- und Maxi-Packungen verkauft werden. Man wundert sich eigentlich regelmäßig, wie viele und ausgefallene Variationen es von der bekannten Schokoladenmarke eigentlich gibt.

Das wirkliche Highlight ist dann aber die Herstellung von Schokolade, die man sich selbst zusammenstellen kann. Die Zutaten werden gleich im Entrée präsentiert und können wild zusammengestellt werden. Anschließend kann durch den Einkaufsbereich geschlendert werden, ehe man es sich im hauseigenen Café gemütlich macht.

  • Bunte Schokowelt
    Französische Straße 24, 10117 Berlin-Mitte

Schwarzes Gold – Lakritze in allen Variationen

Vielleicht ist es nicht jedermanns Sache, ich für meinen Teil aber liebe Lakritze. Und für all jene, denen es ebenso geht, ist Schwarzes Gold, das Unmengen davon führt, ein guter Tipp. Über 200 Sorten bietet das kleine Ladengeschäft von Sönke Baumeister und die Auswahl reicht dabei von süß-milden Stücken über würzig-kräftige und feurig-scharfe Variationen bis hin zu extra-salzigen Lakritzen. Wer mit Allergien zu kämpfen hat oder eigentlich diätorientiert ist, kann auch gelatine-, zucker- oder glutenfreie Sorten erstehen.

Diejenigen, die Lakritz gar nicht mögen, können sich an einer Auswahl aus englischem Karamell, handgefertigten Lutschern, Schokolade, Bonbons oder Fruchtgummis gütlich tun. Ich für meinen Teil favorisiere die Chilibananen aus Lakritze und die extrasalzigen Totenköpfe und lege jedem ans Herz, den Laden einmal zu besuchen, obwohl auch über die Webseite geordert werden kann.

  • Schwarzes Gold
    Uhlandstraße 98, 10715 Berlin-Wilmersdorf
Bild: Luxad