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Bezahlt_de Das Blackbill-Management: Naveen Prasad, Sebastian Diemer, Daniel Schlotter und Kenan Deniz (v.l.)

Seit dem Herbst tüftelt der ehemalige Kreditech-Chef und Szene-Kopf Sebastian Diemer an einem neuen Startup. Mit Blackbill finanziert er Rechnungen von Freelancern und kleinen Unternehmen vor. Unter der Marke Bezahlt.de betreibt er damit sogenanntes Factoring. Mehrere Fintechs wie Innolend, Fundflow und Advanon sind mit ähnlichen Angeboten am Markt.

Das Startup von Sebastian Diemer verkündet nun drei Monate nach dem Launch ein Seed-Finanzierung über ingesamt 5,5 Millionen Euro. Zu den Geldgebern zählen DN Capital, Point Nine Capital, Redalpine, Fly Ventures, La Famiglia, die German Startup Group und mehrere Business Angels.

Bislang hätte das Startup vor allem an seinem Factoring-Tool gearbeitet, erklärt Sebastian Diemer gegenüber Gründerszene. Das Prinzip: Blackbill kauft Forderungen von Freiberuflern oder kleinen Unternehmen. Im Geschäftsalltag bedeutet das für sie, nicht mehr lange auf ihr Geld aus Aufträgen warten zu müssen. Sie bekommen das Geld direkt vom Startup – abzüglich einer Gebühr, an der Blackbill verdient. Das Startup wiederum holt sich die Forderungen dann von den Schuldnern wieder.

„Wir haben gemerkt, dass das Produkt erklärungsbedürftig ist“

Im nächsten Schritt sei das Fintech auf der Suche nach Partnerschaften mit Banken oder Rechnungs-Tools, so Diemer weiter. „Wir haben gemerkt, dass das Produkt sehr erklärungsbedürftig ist.“ Über die Partnerschaften solle das Produkt jetzt skaliert werden. Freelancer könnten dann aus einem Rechnungsprogramm heraus den Service von Bezahlt.de nutzen. Über Partnerschaften sucht das Startup auch den Weg ins Ausland – das Geld aus der Seed-Finanzierung soll dabei helfen.

Für die eigentlichen Auszahlungen an die Nutzer stehe ab dem Frühjahr außerdem eine Kreditlinie bereit, sagt der Gründer weiter. Über das Volumen der bisher ausgezahlten Forderungen macht Diemer noch keine Angaben.

Zur Konkurrenz gibt sich der Gründer gelassen: „Bislang herrscht noch kein Verdrängungswettbewerb.“ Viele der potentiellen Kunden würden von der Möglichkeit noch gar nichts wissen. Am Ende entscheide der Wettbewerb darüber, wer das Angebot am besten ausgestalte und refinanziere. Das Team um Diemer schielt in die USA, dort haben Unternehmen wie Fundbox und Bluevine hohe Finanzierungen eingesammelt und würden „rapide wachsen“.

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Bild: Blackblill