blendle axel springer new york times
blendle axel springer new york times Das Blendle-Team mit den Gründern Alexander Klöpping (links) and Marten Blankesteijn

Drei Millionen Euro für Blendle

Wenn Nutzer auf iTunes und Spotify Geld für Songs ausgeben und bei Netflix Filme kaufen – dann müsste es doch möglich sein, dass sie in einem Online-Zeitungskiosk auch für journalistische Inhalte zahlen. Mit dieser Überzeugung machten sich 2013 die beiden Niederländer Alexander Klöpping und Marten Blankesteijn daran, eine Art Meta-Paywall aufzubauen, eine Plattform, die Zugriff auf Texte aller großen Tageszeitungen und Magazine des Landes erlaubt: Blendle.

Inzwischen ist die Plattform in den Niederlanden seit fünf Monaten am Markt, hat 130.000 registrierte Nutzer – und kann nun zwei namhafte Medienkonzerne als Investoren präsentieren: In seiner Serie-A-Finanzierungsrunde stecken die New York Times und der Springer-Verlag über seine Tochter Axel Springer Digital Ventures drei Millionen Euro in das Startup. Mit dem Geld soll Blendle das internationale Wachstum beschleunigen: In den kommenden zwei Jahren soll in weitere europäische Länder expandiert werden.

„Wir fühlen uns wirklich geehrt, dass zwei der einflussreichsten Medienhäuser der Welt so viel Vertrauen in uns haben“, lässt sich Blendle-CEO Klöpping zitieren. Springer-Chef Mathias Döpfner erklärt: „Wir als Verlag wollen die Leute davon überzeugen, dass auch im digitalen Zeitalter guter Journalismus sein Geld wert ist. Deshalb freut es mich sehr, dass ein europäisches Startup einen umfassenden und einfachen kostenpflichtigen Zugang zu Qualitätsjournalismus schafft. Blendle hat das Potenzial, vor allem junge internetaffine Leser anzusprechen.“

Auch nach der Investition halten die beiden Gründer mehr als 75 Prozent der Anteile, so das Startup. Blendle betont außerdem, die beiden Neu-Investoren erhielten keinen Einblick in die Blendle-Verkaufszahlen anderer Verlage und „keinerlei Vorzugsbehandlung“.

Im Durchschnitt kostet ein Artikel auf Blendle 20 Cent. Den Preis bestimmen die Verlage, die Einnahmen werden im Verhältnis 70 zu 30 zwischen dem jeweiligen Verlag und der Plattform aufgeteilt.

Zu den Wettbewerbern von Blendle gehören etwa der schwedische Anbieter Readly, der einen Flatrate-Zugang zu mehr als 500 Titeln bietet und laut Handelsblatt am heutigen Montag auch in Deutschland startet, oder das Münchner Mikro-Paymentsystem LaterPay, das im März nach vier Jahren Entwicklungszeit endlich live ging.

Weitere aktuelle Finanzierungsrunden in der Übersicht:

Aktuelle Finanzierungen

Bild: Blendle; Hinweis: Axel Springer ist Gesellschafter der Business Insider Deutschland GmbH, dem Medienhaus von Gründerszene. Weitere Informationen zu Business Insider findet ihr hier: www.businessinsider.de/informationen/impressum.