Darf sich über ein Millionen-Investment freuen: Das Blickfeld Team Rolf Wojtech, Florian Petit, Mathias Müller (v.l.)

Autonome Autos werden als die Fahrzeugtechnologie der Zukunft gehandelt. Schon heute experimentieren mehr als 50 Städte weltweit mit der Technik, wie eine aktuelle Übersicht von Bloomberg Philantrophies zeigt. Grundlegend für selbstfahrende Autos sind Sensoren, mit denen das Fahrzeug seine Umwelt erfassen kann und es dadurch quasi „sehend“ machen. Solche laserbasierten 3D-Sensoren, im Fachjargon LiDAR (Light Detection And Ranging) genannt, entwickelt das Startup Blickfeld.

Blickfeld will mit einer besonders preisgünstigen Variante punkten – und setzt dafür auf Silizium-Strukturen, wie das Unternehmen mitteilt. Dafür hat das junge deutsche Unternehmen jetzt seine erste Finanzierungsrunde abgeschlossen und 3,6 Millionen Euro eingesammelt. Angeführt wurde die Runde von dem privaten Risikokapitalgeber Unternehmertum Venture Capital Partners. Weitere Investoren sind Fluxunit, der Investmentarm des Lichtherstellers Osram, der High-Tech Gründerfonds (HTGF) und Tengelmann Ventures. Zuvor habe man sich durch Erspartes sowie Gelder des Business Angels Sebastian Neusser finanziert, so Mitgründer Florian Petit im Gespräch mit NGIN Mobility. Neusser habe das Startup auch bei der Anmeldung seiner bisher 18 Patente unterstützt.

Mit dem frischen Geld soll die Entwicklung des Startups weiter vorangetrieben und das derzeit 18-köpfige Team aufgestockt werden. Anfang kommenden Jahres soll außerdem die erste Pilotserie auf den Markt kommen, kündigt Petit an. Derzeit liefen Gespräche mit großen Automobilherstellern und Zulieferern. Bei der Kontaktaufnahme erhofft sich das Gründertrio Hilfe durch die neuen Investoren und deren Kontakte in die Automobilbranche. Lead Investor Unternehmertum Venture Capital Partners hat beispielsweise zuvor bei Europas größtem Fernbus-Anbieter Flixbus und der Car-Sharing-Plattform Carjump investiert und ist mit dem kürzlich eröffneten „Digital  Hub Mobility“ verbunden, einer  Kooperation zwischen der Bundesregierung und Industriepartnern wie Audi, BMW, Daimler, IBM, Infineon und Facebook.

Gegründet wurde das Münchner Startup im Jahr 2016 von Florian Petit, Mathias Müller und Rolf Wojtech. Das Unternehmen ist nicht alleine auf dem Markt mit Sensoren. Beispielsweise stellt auch das kürzlich von General Motors übernommene kalifornische Startup Strobe solche Lasersensoren her.

Jetzt darf die Branche weiter auf „autonome Autos made in Germany“ hoffen.

Bild: Blickfeld