Blumen

Die Bloomon-Kreationen wirken etwas knorriger als die Sträuße von Bloomy Days oder Miflora, ein bisschen wie selbst gepflückt, und deutlich luftiger. Die Funktionsweise des Dienstes ist allerdings dieselbe: Man kann Blumen abonnieren, die Lieferfrequenz selbst bestimmen und den Service jederzeit kündigen oder pausieren. Eine kurze Lieferkette versprechen alle genannten Anbieter, indem sie auf Zwischenhändler verzichten.

In einem Punkt will sich das niederländische Bloomon aber von seinen Vorbildern aus Deutschland unterscheiden: Die Blumen werden nicht in Kartons oder Boxen verschickt, sondern quasi unverpackt, im Wasserkübel. Lediglich der obere Teil des Straußes ist in Kartonage eingeschlagen.

Dazu kooperiert Bloomon mit einem Lieferpartner, per Lastwagen kommen die Blumen von Holland nach Deutschland. Private Zusteller transportieren die Bestellungen dann vor Ort zum Kunden – derzeit in Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf und Neuss. Ist der Empfänger nicht zu Hause, werden die Blumen im Wassereimer dem Nachbarn übergeben oder an einem vorher vereinbarten Ort abgestellt. Durststrecken sollen so vermieden werden, was wiederum besonders frische Sträuße garantieren soll.

Doch nicht immer sind die Transportwege so kurz: „Wir beziehen nicht alle unsere Blumen aus Holland“, gibt Co-Founder und Managing Director Christoph Kraemer zu. Etwa 20 Prozent der Blumen kämen, vor allem im Winter, aus Afrika oder Lateinamerika. „Gerade bei den exotischeren Sorten ist das notwendig.“

Im Schnitt vergingen zwischen dem Pflücken der Blumen auf dem Feld oder im Gewächshaus und der Lieferung etwa 36 Stunden. In dieser Zeit würden sie nach Amsterdam transportiert, wo sie unter der Leitung eines Hausfloristen von Freelancern gebunden würden. Sortenreine Buketts werden nicht angefertigt. Auch sonst muss sich der Kunde überraschen lassen: Er kann bei der Bestellung keine Sorten auswählen. Der Preis pro Strauß: zwischen 24 und 35 Euro.

Christoph Kraemer
Christoph Kraemer Christoph Kraemer ist Mitgründer und Managing Director von Bloomon.

Als erster niederländischer Blumen-Abo-Dienst startete Bloomon Ende 2014 zunächst in den Niederlanden, expandierte dann nach Deutschland, Belgien und Großbritannien. Morgen soll es auch in Dänemark losgehen. Patrick Hurenkamp und Koen Thijssen, die vorher für HelloFresh arbeiteten, gründeten den Dienst zusammen mit Bart Troost. Christoph Kraemer stieß Ende letzten Jahres als Mitgründer dazu.

Im ersten Jahr will das Startup ungefähr 100.000 Sträuße ausgeliefert haben. Finanziell unterstützt wurde es bislang etwa von Partech. Insgesamt sammelte Bloomon nach eigenen Angaben acht Millionen Euro ein. In Deutschland beschäftigt Bloomon fünf Mitarbeiter, länderübergreifend sind es etwa 40. In diesem Jahr will das Unternehmen weitere deutsche Städte erschließen.

Bild: Bloomon