Die Anzeichen für eine mögliche Fusion der Carsharing-Dienste Car2Go von Daimler und DriveNow von BMW verdichten sich. BMW hat nun die Anteile erworben, die der Autovermieter Sixt an dem Joint Venture hielt, wie der Konzern am Montag mitteilte. Die Zustimmung der Kartellbehörden steht noch aus. Sixt, das bislang die Hälfte von DriveNow besaß, hatte sich in der Vergangenheit gegen eine Fusion mit der Daimler-Tochter Car2Go gesträubt.

BMW begründet die Übernahme mit der Strategie, die Konzernangebote in den Bereichen On-Demand Mobilität (DriveNow und ReachNow), Parken (ParkNow) und Laden (ChargeNow) ausbauen zu wollen. Der Erwerb der Sixt-Anteile ist nach Darstellung des Konzerns „der nächste logische Schritt“ nach der Übernahme von Parkmobile LLC Anfang Januar dieses Jahres, mit der die BMW Group nach eigenen Angaben zum weltweit führenden Anbieter digitaler Parklösungen wurde. „Bis 2025 wollen wir 100 Millionen Kunden für unsere Premium Mobilitätsangebote begeistern“, wird BMW-Vorstand Peter Schwarzenbauer in einer Unternehmensmitteilung zitiert. 

Eine Million Nutzer bei DriveNow

Die Carsharing-Plattform DriveNow wurde 2011 als Joint Venture der BMW Group und Sixt SE gegründet. Den Service nutzen bereits über eine Million Kunden in 13 europäischen Metropolen. Die Flotte umfasst europaweit mehr als 6.000 Fahrzeuge der Marken BMW und Mini. An allen DriveNow-Standorten stehen den Nutzern elektrische BMW i3 zur Verfügung.

Mitbewerber Car2Go ist seit 2008 auf dem Markt. Er ist international an 26 Standorten verfügbar (14 Standorte in Europa, elf in Nordamerika und einer in Asien). Die Nutzerzahl wird mit 2,97 Millionen angegeben. 

Käme es zu einer Fusion, hätte diese fast eine Monopolstellung am Carsharing-Markt inne. Die Europcar-Tochter Ubeeqo bietet einen vergleichbaren Dienst an. Im Oktober des vergangenen Jahres hatte der Carsharing-Dienst Multicity des Autoherstellers Citroen aufgegeben.  

Bild: BMW