Bonativo-Geschäftsführer Christian Eggert

Das war ein kurzes Vergnügen: Nur wenige Monate nach dem Start stoppt das Rocket-Venture Bonativo sein operatives Geschäft in London. Auf der englischen Website steht nur noch eine Mitteilung, die sich an die Kunden des Lebensmittel-Lieferdienstes richtet. Dort heißt es: „Wir haben Bonativo Anfang dieses Jahres in einem sehr kurzen Zeitraum in drei Ländern gestartet. Unseren Service in drei Märkten aufzubauen, war eine größere Herausforderung als wir anfangs dachten.“ Man hoffe sehr, dass Bonativo bald wieder nach London zurückkehren könne.

Damit liefert Bonativo derzeit nur in Berlin und Amsterdam seine regionalen Lebensmittel aus. „Wir haben ein komplexes Modell, das sich nicht so einfach ausrollen lässt“, erklärt Bonativo-Geschäftsfüher Christian Eggert gegenüber Gründerszene. „Dazu kommt, dass Deutschland für uns als Markt aktuell attraktiver für unsere Expansions-Amibitonen ist.“ Tatsächlich ist der Markt in London besonders umkämpft: Neue Lieferdienste wie Ocado haben sich etabliert, aber auch die großen Supermarktketten wie Tesco und Sainsbury’s liefern schon seit vielen Jahren ihre Produkte an Kunden aus.

Für Oktober plant Bonativo nun den Launch in Hamburg. Über weitere Pläne möchte Eggert jedoch nicht sprechen. Auch zu konkreten Zahlen – Bestellungen pro Tag, Anzahl der Kunden oder durchschnittlicher Bestellwert – möchte der Geschäftsführer keine Auskunft geben. Eine Zahl ist allerdings bekannt – und ziemlich aussagekräftig: Mit aktuell 30 Mitarbeitern ist Bonativo zehn Monate nach dem Start deutlich kleiner als andere von Rocket Internet gegründete Startups.

Bild: Max Threlfall