Kreditkarten 1000designers bootstrapping

Warum Kreditkarten-Bootstrapping nicht zu empfehlen ist

Es hat etwas, wenn man sein Startup ohne Investoren aufziehen kann. Niemand funkt einem in wichtige Entscheidungen hinein, man bleibt finanziell unabhängig und ist früh gezwungen, kosteneffizient zu arbeiten.

Auch Philip Lindblom hat für sein Startup 1000Designers den Weg über das Bootstrapping-Prinzip gewählt, nicht aus Gier oder Stolz, wie er sagt – sondern weil er ein funktionsfähiges Produkt haben wollte, bevor er er Investoren an Bord nehmen würde. Und wenn es doch nicht klappen sollte mit der Idee eines Marktplatzes für die weltbesten Produkt- und Grafikdesigner, würde er nur sich enttäuschen – und nicht mögliche Geldgeber.

Der Nachteil beim Bootstrapping: Man setzt sich massiv unter Druck. Zumal, wenn man den Unternehmensaufbau über eine „ganze Sammlung an Kreditkarten“ finanziert. Wie Lindblom, der sich so durch das erste Jahr seines Startups gebracht hat.

Bei TechCrunch hat der schwedische Gründer seine Erfahrung mit der Methode aufgeschrieben. Sein Fazit ist unzweideutig: Bloß nicht nachmachen!

Lindblom zählt neun Gründe auf, warum er von der Methode abrät. Das sind die vier wichtigsten:

  1. Kurswechsel vorzunehmen, sei so gut wie unmöglich. Es fehlt schlicht die Zeit dazu.
  2. Der massive Druck führe zu andauernden Verzweiflungs-Tiefs und in der Folge zu einer schlechte Ausbeute bei der Neukunden-Akquise. Es mache „keinen Spaß, abends ins Bett zu gehen, wenn man weiß, dass man am nächsten Tag vom Inkasso-Unternehmer geweckt werden könnte“.
  3. Um unter diesen Voraussetzungen den Fokus auf das Produkt richten zu können, brauche man „übermenschliche Kräfte“.
  4. Man könne mit der Kreditkarten-Finanzierung zwar ein kleines Team aufbauen – aber bald gehe das gesamte Geld nur noch zur Begleichung alter Schulden drauf.

Hier kann Philip Lindbloms Erfahrungsbericht noch einmal in ganzer Länge nachgelesen werden. 

Bild: PantherMedia, Mary Durden