Berufspendler finden mit der App SPLT Mitfahrgelegenheiten.

Die Automobilindustrie entwickelt sich zunehmend vom Hardware-Hersteller zum Dienstleister für Mobilität. Jetzt hat auch der Technologiekonzern Bosch den Start einer Sparte für Mobilitätsdienstleistungen bekannt gegeben. Das kündigte Bosch-CEO Volkmar Denner bei der Fachkonferenz Bosch Connected World (#BCW18) am Mittwoch vor 4.000 Besuchern in Berlin an.  

Im neuen Geschäftsbereich Connected Mobility Solutions entwickeln und vertreiben mehr als 600 Mitarbeiter künftig digitale Mobilitätsdienstleistungen. Dazu gehören Sharing-Angebote, Mitfahrservices und Service-Angebote für Autofahrer, die auf Vernetzung basieren. Bosch strebt mit vernetzten Mobilitätsservices ein deutlich zweistelliges Wachstum an.

Bosch-CEO Volkmar Denner kündigte ferner die Übernahme des US-Carpooling-Startups SPLT an. Mit diesem Angebot können Städte, Unternehmen und Universitäten Fahrgemeinschaften für ihre Mitarbeiter umsetzen. Die App bringt Menschen zusammen, die einen ähnlichen Weg zur Arbeit haben. Dabei richtet sie sich nicht an den Endkunden, sondern als B2B-Lösung direkt an den Arbeitgeber. So sollen aus einer Vielzahl von Kollegen die passenden Mitfahrer zusammengebracht werden, die jeden Tag die gleiche Strecke zurücklegen.

Bereits 140.000 Nutzer von SPLT

„Mit SPLT bauen wir unser Angebot im Wachstumsfeld Mobilitätsdienste weiter aus“, sagte Bosch-Geschäftsführer Markus Heyn. SPLT soll als 100-prozentige Tochter eine eigenständige Einheit innerhalb der Bosch-Gruppe bleiben. Eine Summe für die Übernahme wurde nicht genannt. SPLT zählt in den USA, in Mexiko und in Deutschland bereits mehr als 140.000 Anwender.

Daimler-Chef Dieter Zetsche führte gemeinsam mit seinem CEO-Kollegen von Bosch das neue und gemeinsam entwickelte „Automated Valet Parking“ live vor. Die beiden fuhren vor dem Veranstaltungsgelände vor, stellten ihr Fahrzeug in einer markierten Zone ab und stiegen aus. Wenig später setzte sich das leere Auto in Bewegung, um einen freien Parkplatz zu suchen.

Park-App soll Vertrauen in autonomes Fahren stiften

Zetsche bezeichnete Fortschritte wie das automatische Einparken als Schritte, mit denen Menschen Vertrauen in das automatisierte Fahren gewinnen. Die Zusammenarbeit mit Bosch bezeichnete er als Wechselspiel von Zusammenarbeit und Wettbewerb. Daimler hatte durch Beteiligungen und Zukäufe bereits frühzeitig den Wandel zum Mobilitätsdienstleister eingeleitet. 

Zu den Plänen, gemeinsam mit Bosch Robo-Taxis zu entwickeln, sagte Zetsche, solche Fahrzeuge solle es frühzeitig in der nächsten Dekade geben. Die Technologie werde in Sunnyvale (US-Bundesstaat Kalifornien) und Stuttgart erprobt.

Die Branchenkonferenz Bosch Connected World findet in diesem Jahr zum fünften Mal statt. Mehr als 70 Aussteller zeigen dort Anwendungen für das Internet der Dinge. 4.000 Teilnehmer haben sich zu der Konferenz angemeldet.  

Bild: Bosch