Bosch baut die Aktivitäten seines Venture-Capital-Arms RBVC aus. „Anfang nächsten Jahres haben wir Bedarf, mit einem weiteren Fonds aufzustocken“, sagte dessen Chef Ingo Ramesohl dem Handelsblatt. Außerdem soll ein Büro in Shanghai eröffnet werden, um nach China vorzudringen.

Es wäre der vierte Fonds zur Finanzierung von Startups. Mit den bisherigen drei hat Bosch laut dem Bericht bereits 420 Millionen Euro investiert. Pro Jahr würden sechs bis zehn junge Unternehmen ausgewählt, an denen man sich mit bis zu 15 Millionen Euro zu maximal 25 Prozent beteilige, so Ramesohl. Ein Team aus 30 Bosch-Mitarbeitern sehe sich dazu jedes Jahr mehr als 2.000 Startups an, von denen nur rund 100 in die engere Auswahl kämen.

Der Konzern versteht sich als Deep-Tech-Investor und konzentriert sich bislang auf die Themen Blockchain, Machine Learning, Internet der Dinge und Halbleiter. Über Einnahmen aus Exits macht Bosch keine Angaben. Beispielweise wurde der Bildverarbeitungsspezialist Movidius an Intel verkauft und der Funktechnologie-Anbieter Greenpeak an den Halbleiterproduzenten Qorvo.

Zur Expansion in China sagte Ramesohl dem Handelsblatt: „Wir zeigen Präsenz in einem der dynamischsten Märkte der Welt.“ Hier wolle man sich vor allem in den Bereichen KI, Blockchain, IoT, automatisiertes Fahren sowie Augmented und Virtual Reality umsehen.

Die wohl bekannteste deutsche RBVC-Beteiligung ist das Berliner Krypto-Startup IOTA. Die Kryptowährung des Unternehmens von Gründer Dominik Schiener soll Zahlungen zwischen Maschinen im Internet der Dinge ermöglichen. Gleich zwei Lieblingsthemen des Stuttgarter Konzerns auf einmal.

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Bild: Getty Images / Thomas Kienzle