Brille24: Mediadeal soll mehr Reichweite bringen
Ob es nun gut ist, für Werbezeit Firmenanteile abzugeben, wird immer wieder heiß diskutiert – mit unterschiedlichem Ausgang je nach Geschäftsmodell. Ist es die gewonnene Reichweite aus Gründersicht wert, zumeist nicht geringe Teile des Unternehmens aufzugeben? Der Sehhilfenversand Brille24 (www.brille24.de) hat diese Frage nun positiv beantwortet: SevenVentures, der Investmentarm der ProSiebenSat.1-Sendergruppe, beteiligt sich an dem Oldenburger Startup.
In den vergangenen Monaten hatte sich insbesondere der Brille24-Wettbewerber Mister Spex überaus präsent in den relevanten TV-Werbezeiten gezeigt, zuvor hatte sich mit Brillen online ein französischer Anbieter versucht, einen Preiskampf anzuzetteln. Ab Herbst soll auch der TV-Spot von Brille24 auf den Sendern der Gruppe – neben ProSieben und Sat.1 sind das Kabel1, Sixxt und Sat.1 Gold – für mehr Reichweite sorgen. Bis 2015 kann Brille24 mit seinen Produkten so werben. Aber auch Kapital fließt im Zuge der Beteiligung, wie das Unternehmen gegenüber Gründerszene erläutert.
Streit um die Marktführerschaft
Vor einem Jahr hatte sich Brille24 mit bis zu zwölf Millionen Euro vom französischen Investor Time Equity Partners frisches Kapital für die Expansion besorgt. Heute ist Brille24 mit Online-Shops neben Deutschland insbesondere in Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Portugal und Spanien aktiv, die Kunden stammen nach eigenen Angaben aus 117 Ländern. 2011 hatte der Schweizer Fond B-to-V Partners AG Anteile des Online-Shops gekauft, davor investierte der Venture-Fonds von Corporate Finance Partners (CFP) drei Millionen Euro.
Seit seinem Start im Jahr 2007 hat Brille24 nach eigenen Angaben einen Stamm von rund 750.000 Kunden aufgebaut. Damit sieht man sich als führender Online-Optiker im deutschen Raum – in der Vergangenheit hatte man sich mit Mister Spex über die Richtigkeit dieser Aussage gestritten. Insgesamt etwa 700 Brillenmodelle biete das Jungunternehmen an, Einstärkenbrillen kosten ab 40 Euro, Gleitsichtbrillen ab 150 Euro, für Sehhilfen aus den unterschiedlichen Fashion-Linien fällt allerdings ein höherer Einstiegspreis an.
