Künftig wird es in noch mehr Bahnhöfen Burger-King-Filialen geben.
Künftig wird es in noch mehr Bahnhöfen Burger-King-Filialen geben.

Fast Food mit Fast-Food-Image hat keine Chance mehr. Das jedenfalls scheinen die vergangenen Jahre gezeigt zu haben. Bis 2015 zeigten etwa die Umsatzzahlen von McDonalds deutlich nach unten, der Hygiene-Skandal bei Burger King tat sein Übriges, um das Image der Schnellrestaurants zu anzukratzen. Doch nun rüsten die Ketten wieder zum Angriff. Manche setzen auf Digitalisierung, manche auf neue Kooperationen. In dieser Woche präsentierte nun Burger Kind einen neuen Partner, mit dem das Burger-Restaurant dem Dauer-Konkurrenten McDonalds wieder gefährlich werden will.

Für die geplante Deutschland-Expansion hat sich Burger King die Station Food GmbH als Verstärkung geholt. Als neuer großer Lizenznehmer will die Gesellschaft zunächst voraussichtlich Ende des dritten Quartals dieses Jahres ein umgebautes Burger-King-Restaurant im Berliner Hauptbahnhof eröffnen, wie das Unternehmen mitteilte. Perspektivisch soll die Zusammenarbeit aber dazu führen, dass Burger King auch weitere Standorte an Bahnhöfen mit einer hohen Kundenfrequenz erschließt. Dafür sei bereits im Dezember eine Kooperationsvereinbarung geschlossen worden.

Station Food ist ein Joint Venture der Deutschen Bahn sowie des Verkehrsgastronomie-Unternehmens Rubenbauer und auf gastronomische Einrichtungen an Bahnhöfen und Verkehrsknotenpunkten spezialisiert. Bis Ende 2023 will die Fast-Food-Kette von derzeit mehr als 700 Restaurants auf rund 1000 in Deutschland zulegen. Standorte in den Innenstädten sind dabei ebenso im Fokus wie in Randlagen und kleineren Städten. Damit wäre Burger King allerdings noch immer deutlich kleiner als Marktführer McDonalds mit derzeit fast 1500 Restaurants in Deutschland.

Der deutsche Markt für schnelles Essen ist umkämpft. Der Digital Director von McDonalds Deutschland hatte erst in der vergangenen Woche im Interview mit NGIN Food gesagt, dass sein Unternehmen schon lange nicht mehr nur klassische Fast-Food-Ketten als Konkurrenten betrachtet. „Die Optionen am Markt sind größer geworden und deshalb müssen wir auf dieses Kundenbedürfnis nach mehr individuellen Angeboten reagieren“, so Nicolas von Sobbe. „Wir stehen im Wettbewerb mit allen Akteuren im Informal eating out market (IEO). Das sind heutzutage in der Tat sehr viele Player.“ 

McDonalds begegnet der neuen Entwicklung mit einer konsequenten Digitalstrategie. Erst in der vergangenen Woche wurde eine neue App vorgestellt, die den Kunden das Konfigurieren, Bestellen und Bezahlen von Burger auf dem Smartphone ermöglicht. Perspektivisch soll auch eine Lieferung per Handy geordert werden können. Partner beim Delivery-Service sind die Dienste von Delvery Hero, etwa Foodora. Schon dadurch rückt die Fast-Foot-Kette in der Wahrnehmung näher an junge, hippe Gastronomen heran, die viele Kunden zunächst mit Foodora verbinden. Auch die Restaurants werden sukzessive auf den neuesten Stand der Technik gebracht, indem Bestellautomaten und Bluetooth-Tischservice angeboten werden. Mit Erfolg, die Umsatzzahlen zeigten zuletzt ebenso wie die Beliebtheitswerte wieder nach oben.

Auch andere Gastro-Ketten treiben derzeit ihre Expansion auf dem deutschen Markt voran. Erst kürzlich hatte der Sandwich-Anbieter Subway bekanntgegeben, dass er auf der Suche nach neuen Standorten und Lizenznehmern ist. Auch Subway setzt dafür auf Partner: Den zwei Pilot-Stationen an Shell-Tankstellen im niedersächsischen Laatzen und in Fürth in Bayern sollen weitere Standorte an Tankstellen folgen. Außerdem hat Subway mit dem Spielcenter-Betreiber Löwen Play eine Partnerschaft geschlossen.

Bild: Getty Images / THOMAS SAMSON / Stringer; Mit Material der DPA