Business Networking ist ein Teil des Erfolgsgeheimnisses einflussreicher Manager, Unternehmer und Selbständiger und natürlich besonders wichtig für Startups. Im Geschäftsleben ist Business Networking beispielsweise zentraler Bestandteil von Kundenakquise, Recruiting, Kooperationen und dem Erschließen neuer Geschäftsfelder. Häufig ergeben sich ganz nebenbei neue geschäftliche Möglichkeiten, wenn sich durch ein (nur scheinbar) zufälliges Treffen ein neuer Business-Kontakt ergeben hat. Doch wie netzwerkt man erfolgreich?

Business Networking

Business-Networking auf Tagungen, Messen und sonstigen Events

Business Networking gehört schon seit jeher zu den Erfolgsprinzipien einflussreicher Unternehmer. Die Klassiker des Business Networking sind hier Tagungen, Messen und jegliche Art von Netzwerkveranstaltungen. Diese sind oft sehr genau auf eine bestimmte Zielgruppe, zum Beispiel nach Branche, Fachsparte oder Berufsgruppe, ausgerichtet.

Es gibt zwei Möglichkeiten an solchen Business Networking Veranstaltungen teilzunehmen: aktiv und passiv. Aktiv bedeutet etwa, einen Vortrag auf einer Tagung oder auch Netzwerkveranstaltung zu halten oder einen Messestand zu betreiben. Dies sorgt dafür, dass andere auf einen aufmerksam werden und auf einen zugehen können. Diese Art, an einem Business Networking Event teilzunehmen, ist besonders spannend und man sollte sich nicht einreden, dass man ja nur ein kleines Licht sei und ohnehin keinen Vortrag auf Konferenz XY halten dürfe. Gerade kleinere Tagungen suchen häufig noch nach Mitspielern.

Eine eher passive Teilnahme kann bedeuten, einem Vortrag nur zu lauschen oder an einer Messe als Besucher teilzunehmen. Dies sollte aber erst recht nicht missverstanden werden als: „Ich warte dann mal ab, wer mich anspricht.“ Erfolgreiches Business Networking heißt auch immer, aktiv auf Menschen zuzugehen – Business Networking liegt nicht jedem im Blut, kann aber gelernt werden. Naheliegende Möglichkeiten finden sich immer: So kann man kann zum Beispiel den Redner auf seinen doch so interessanten Vortrag ansprechen – dafür werden die Vorträge ja schließlich auch gehalten. Die erfolgreichsten Netzwerker sprechen Leute auch einfach mal so an. Man sollte gerade auf förmlichen Konferenzen auch die informellen Gespräche suchen: Vielleicht die kleine Gruppe Raucher, die vor der Tür friert (dafür muss man ja nicht selbst rauchen) oder der gesellige Tisch beim Mittagsbuffet eignen sich hervorragend zum Business Networking.

Wichtig ist, dass man sich mit vielen Leuten unterhält und dass man möglichst schnell die eigene Person oder das eigene Anliegen/Projekt verständlich (und kurz) beschreiben kann. Gerade bei kleineren Business Networking Veranstaltungen kann es vorkommen, dass die anderen Teilnehmer sich zu einem großen Teil bereits kennen. Davon sollte man sich jedoch nicht einschüchtern oder gar abschrecken lassen, denn manchmal ist der eine Neue dann umso interessanter.

Pflege der eigenen Kontakte – wie man das Beste aus seinem Netzwerk herausholt:

Ein gutes berufliches Business-Netzwerk möchte auch gepflegt werden. Das kann eine Verabredung zum Essen oder Kaffee sein oder auch ein Geschäftsereignis, zu dem Gäste hinzugeladen werden. Die Internetplattform geht online? Die Launchparty ist perfekt zur Netzwerkpflege und zum Business Networking! Eine Feier mit dem Team? Auch hierzu kann man die wichtigsten Geschäftskunden einladen. So ruft man sich in Erinnerung, berichtet von neuen Projekten, entdeckt neue Seiten an Bekannten – und auch so ergeben sich neue geschäftliche Chancen.

Zudem wird man im Gegenzug auch häufiger zu entsprechenden Gelegenheiten von Business-Kontakten eingeladen, wenn man selbst schon eingeladen hat. Und bei diesen Einladungen wiederum ergeben sich oft relativ einfach gute Kontaktmöglichkeiten zum Business Networking, da hier auch der Gastgeber um Referenzen oder Hinweise gebeten werden kann, wer sich mit welchen Themen beschäftigt, eine Vorstellung übernehmen kann und eine persönliche Note die Basis des Geschäftskontaktes ist. Wichtig hierbei ist vor allem, dass man seine Netzwerkkontakte im Kopf behält und bei passender Gelegenheit auch mal selbst vermittelt. So bietet es sich beispielsweise an, zwei Menschen, die man unabhängig von einander kennengelernt hat, die aber zueinander passen könnten, einfach durch eine kurze E-Mail an beide einander vorzustellen. Schon sind einem zwei Leute dankbar und denken beim nächsten Mal vielleicht auch an einen selbst.

Es sollte auch darauf geachtet werden, sein Netzwerk auf dem Laufenden zu halten: wenn man jemanden getroffen hat, der die eigene Webseite gerne sehen möchte, sollte man ihm mitteilen, wenn diese online gegangen ist. Man kan sich auch ruhig einfach einmal spontan mit seinen Netzwerkkontakten treffen, wenn man gerade in der Gegend ist, oder lädt den Kontakt auf eine Party ein. Das alles gehört auch zum Business Networking!

Business Networking online – Xing und LinkedIn

Im Netz tummeln sich eine Reihe von Netzwerken, die zum Business Networking genutzt werden können. Die Anwendungsmöglichkeiten sind sehr unterschiedlich – und damit auch der Kreis der Personen, die man hier erreichen kann, sowie die Art des Netzwerkens. Allen voran schreiben sich Xing (www.xing.com) und LinkedIn (www.linkedin.com) die Bezeichnung „Business-Social-Network“ auf die Fahne. Man sollte in Deutschland auf jeden Fall einen Account bei Xing haben, auf Dauer wird man wohl auch an LinkedIn nicht vorbei kommen.

Der erste Usecase ist ganz einfach: Xing und LinkedIn eignen sich hervorragend als automatisch aktualisierende Adressbücher. Das erleichtert die Pflege des Netzwerkes sehr. Neue Bekanntschaften sollten immer zu den eigenen Xing-Kontakten hinzugefügt werden. Zudem kann man hier auch sehen, ob einer der eigenen Bekanntschaften Kontakt zu einer Person hat, die man selbst gerne kennenlernen würde. In diesem Fall lohnt es sich, um die Herstellung des Kontaktes zu bitten. Auch als Tool zur Netzwerkpflege sind die beiden sozialen Business-Netzwerke hervorragend zu gebrauchen: So meldet ein neuer Status beispielsweise allen Kontakten, dass das eigene Projekt gerade live gegangen ist.

Doch das Finden und Ausbauen von Kontakten über Xing oder LinkedIn kann ebenso ein zweischneidiges Schwert sein. Man hat zwar die Möglichkeit, direkt nach Personen zu suchen, die ein bestimmtes Merkmal in ihrem Profil vermerkt haben (zum Beispiel Buchhaltung). Die Frage ist jedoch, ob einem das hilft, denn wirklich viel über die Qualifikation sagt ein Xing-Profil meist nicht aus. Tatsächliches Kennenlernen findet bei diesen Business-Netzwerken eher in den Gruppen statt – davon gibt es zu nahezu zu jedem Thema unzählige auf Xing. Bei LinkedIn ist der deutsche Markt noch nicht so gut erschlossen, die Auswahl deutscher Gruppen ist eher limitiert.

Und hier kommen wir zu dem eigentlichen Problem: Wenn man zu einem Thema neue Kontakte sucht, dann sollte man sich wirklich in alle (oder zumindest mehrere) relevante Gruppen einschreiben. Und auch hier gilt es, selbst Initiative zu ergreifen, das heißt sich selbst mit Beiträgen zu präsentieren, Diskussionen anzuzetteln, zu provozieren, Fragen zu stellen usw. Doch man kann sich nie sicher sein, dass die Beiträge auch wirklich von den richtigen Leuten gelesen werden. Speziell bei Xing ist es häufig so, dass die meisten Leser nicht wirklich am Finden von Kontakten interessiert sind. Stattdessen wollen sie sich selbst präsentieren, indem sie ihr eigenes Online-Profil stärken – quasi rein egogetriebenes Business Networking.

So kann es passieren, dass man viele Kontaktanfragen bekommt, die nur den Standardeinladungstext beinhalten – von Leuten die nichts mit dem eigenen Geschäft zu tun haben (dafür aber häufig über mehrere tausend oder sogar zehntausende Xing-Kontakte verfügen). Ob diese Leute wirklich für einen interessant sind, sollte sich dann jeder selbst fragen. Bei LinkedIn wird das Sammeln von Kontakten durch die Business-Networking-Plattform etwas erschwert: Es gibt weniger, aber dafür interessiertere Teilnehmer in Deutschland und Gruppeninhalte bleiben länger aktuell.

Trotzdem ist es durchaus möglich und auch sicher für viele interessant, sich auf Xing und LinkedIn neue Kontakte zu erarbeiten. Man sollte nur nicht vergessen, dass es sich dabei um harte, zeitaufwendige Arbeit handelt, und von hundert Ansprechpartnern letztendlich meist nur einer interessant ist. Etwas besser sieht die Situation auf LinkedIn aus.

Business Networking Hilfsmittel

Ein wichtiges Hilfsmittel für das Business Networking sind die eigenen Visitenkarten, man sollte sie deshalb immer parat haben! Hierbei geht es nicht nur darum, nach besonders interessanten Gesprächen Kontaktdaten auszutauschen, sondern auch darum, überhaupt im Gedächtnis zu bleiben. Vielleicht fällt dem anderen ja erst später auf, was er für einen tun kann.

Ein weiteres, wirklich unverzichtbares Business Networking Hilfsmittel, ist der Elevator-Pitch, also die Fähigkeit, kurz und prägnant das eigene Projekt, Anliegen oder Bedürfnis beschreiben zu können – und zwar so, dass es wirklich jeder versteht! Das kann man ruhig auch üben, in dem man sich einen Text zu Hause vorschreibt oder Freunden von dem eigenen Projekt erzählt. Nur wenn man das perfekt beherrscht, kann man wirklich in jeder Situation und bei jedem Gesprächspartner das Optimum herausholen.

Auch ein gutes Business Networking Tool, vor allem um den Überblick zu behalten, sind moderne Smartphones (egal ob iPhone, Blackberry oder Android). Woher kenne ich die Person da drüben am Kaffeetisch? Ich schaue schnell mal in meinen Kontakten und zur Not auch auf Xing nach…

Ein zusammenfassender Rat zum Business Networking: Wo auch immer man sich gerade befindet, man sollte eine gesunde Portion Selbstvertrauen dabei haben! Niemand ist zu unwichtig, um jemanden anzusprechen!

Bildmaterial: Calgrin