bvk-venture-capital-2014

Anfang des Jahres entwarf der Bundesverband Deutscher Kapitalgesellschaften (BVK) ein Venture-Capital-Gesetz. Damit will der BVK die Rahmenbedingungen für Gründungen verbessern. Jetzt hat der Lobbyverband die Marktzahlen für 2014 veröffentlicht. Seine Botschaft ist deutlich: In Deutschland mangelt es an Wagniskapital.

Hier sind die wichtigsten Punkte zu den 2014 getätigten Venture Capital-Investitionen im Überblick:

  • Das Investitionsvolumen 2014 betrug fast 650 Millionen Euro. Das sind 60 Millionen Euro weniger als 2013 (716 Millionen Euro).
  • Mehr als 30 Millionen Euro wurden im Rahmen von Seed-Finanzierungen, mehr als 260 Millionen Euro im Rahmen von Later-Stage-Finanzierungen investiert.  Der Großteil des Venture Capitals, 350 Millionen, wurde in der Early-Stage investiert.
  • Insgesamt wurden mehr als 700 Unternehmen finanziert.
  • Mit rund 240 Millionen Euro an VC-Kapital wurde 2014 in Berlin mehr investiert als in anderen Bundesländern. Auf dem zweiten Platz liegt Bayern mit rund 140 Millionen Euro an investiertem Wagniskapital.
  • Im vergangenen Jahr konnten deutsche VCs fast 1,7 Milliarden Euro für ihre Fonds einsammeln.
  • Spitzenreiter der Branchen: Mehr als 24 Prozent aller Investitionen wurden im Kommunikationstechnologie-Segment getätigt. Etwas weniger, 23 Prozent, wurde in Life Sciences investiert.

Auch wenn sich der BVK positiv gibt: 16 Prozent der befragten VCs gehen in diesem Jahr von einem Rückgang ihrer Investitionen aus. Nur drei Prozent gehen von einer deutlichen Zunahme der Finanzierungen aus.

Laut einer Studie von Dow Jones VentureSource wurden in Europa im vergangenen Jahr insgesamt 1.460 Venture-Deals abgeschlossen. Dabei wurden fast acht Milliarden Euro investiert.

Das Verlagshaus veröffentlichte weitaus positivere Zahlen für deutsche Investitionen im Jahr 2014: Allein im dritten Quartal seien laut Dow Jones mehr als eine Milliarde Euro in deutsche Startups investiert worden.

Die unterschiedlichen Markt-Statistiken kommen laut BVK unter anderem zustande, weil der deutsche Lobbyverband nur Investitionen von Beteiligungsgesellschaften berücksichtigt und Finanzierungen wie etwa von Business Angels außen vor lässt.

Bild: © panthermedia.net/Sergey Nivens