Die Carspring-Geschäftsführer Peter Baumgart (links) und Maximilian Vollenbroich

Es schien eine Erfolgsmeldung für Rocket Internet und sein Gebrauchtwagen-Startup Carspring zu sein: Mehr als fünf Millionen Euro sollten in das Venture fließen. Das Investment sei eine Kombination aus Eigenkapital und Medienleistungen, berichtete TechCrunch. Doch nach Informationen von Gründerszene ist diese Finanzierungsrunde so nicht zustande gekommen.

Der britische Fernsehsender Channel 4 bestätigt auf Nachfrage zwar, einen Medien-Deal mit dem Startup geschlossen zu haben. Wie allerdings aus dem Unternehmensumfeld von Rocket Internet und Carspring zu hören ist, scheiterte das Eigenkapital-Investment an den unterschiedlichen strategischen Vorstellungen der bisherigen Investoren und der Gründer. Derzeit soll weiter in alle Richtungen verhandelt werden. Auf Nachfrage kommentierten das weder Rocket Internet noch Carspring-Gründer Peter Baumgart.

Gestartet ist Carspring im Jahr 2015 in Großbritannien. Noch im Sommer des gleichen Jahres kündigte Rocket Internet an, das Venture bald auch nach Deutschland zu holen. Ein unbekannter Kapitalgeber investierte damals drei Millionen Euro in das Startup. Heute ist aber von einem deutschen Angebot des Unternehmens keine Spur zu finden. Auch hierzu gaben weder Rocket noch Carspring Auskunft.

Das Startup verkauft Gebrauchtwagen online und verspricht den bisherigen Besitzern einen unkomplizierten Weiterverkauf. Dafür wird laut Unternehmen jeder Wagen anhand von verschiedenen Punkten bewertet und anschließend zum Verkauf auf die Webseite gestellt. Den Käufern garantiert das Startup ein 14-tägiges Rückgaberecht und eine Beratung bei Finanzierungsfragen

Carspring konkurriert mit der hoch bewerteten Auto1 Group aus Berlin, die erst im Mai eine Finanzierungsrunde über 360 Millionen Euro bekannt gab. Weiterer Wettbewerber ist das Portal IchwillmeinAutoloswerden.de des Unternehmens Dealerdirect, an dem Rocket ebenfalls beteiligt ist.

Bild: Carspring