CASPER - Dog + Mattress_01

1,3 Milliarden Euro geben Deutsche jährlich für Hundefutter aus. Für weitere Produkte wie Leinen, Fressnäpfe und Bürsten kommen noch etliche Millionen dazu. Ein riesiger Markt also, von dem nun auch der US-Matratzenhersteller Casper profitieren möchte.

Die Firma wurde 2014 in New York gegründet. Bisher war ihr Hauptprodukt eine Matratze, die bequem für alle Menschen sein soll, egal wie schwer oder groß sie sind. Mit dem Produkt erzielte das Startup im vergangenen Jahr einen Umsatz von 200 Millionen US-Dollar und expandierte schnell nach England, Deutschland, Österreich und die Schweiz. In Europa arbeiten mittlerweile 37 Leute für das Unternehmen.

Doch einige Wettbewerber wie Bruno, Emma und Eve bieten mittlerweile hierzulande ähnliche Matratzen wie Casper an. Mit der Hundematratze hebt sich das Startup nun von der Konkurrenz ab. Für den Launch hat das Startup extra einen Pop-Up-Hundesalon in Berlin errichtet.

Kurz vor Schluss sind kaum noch Gäste da

Die Sonne scheint, es ist bestes Flanierwetter im Berliner Stadtteil-Mitte. Im Innenhof weisen mehrere Kartons den Weg, mit denen Casper die Matratze für Vierbeiner transportieren will. Sie sehen ähnlich aus wie die Kartons für die Menschen-Matratze. Man sieht darauf den klassischen blau-weißen Schriftzug des Herstellers, dazu kommt noch ein freundlich guckendes Hundegesicht. 

Bis zwei Uhr nachmittags hat Casper die Eröffnung angesetzt. Kurz vor Schluss sind zumindest die meisten Vierbeiner schon auf dem Heimweg. Vor der Tür sind gerade ein Kurzhaardackel und ein ebenso kleiner, strubbeliger anderer Geselle dabei, zu gehen. Wenn man reinkommt, sieht man unverputzte Wände, der Boden ist aus Holz – der klassische Industrie-Chic, der bei etlichen Berliner Startups derzeit angesagt ist. 

Spielzeug für Hunde steht bereit, ebenso wie Näpfe mit Trockenfutter und Wasser. Auf einem Tisch liegen zwei Bürsten für die Fellpflege. Überall im Raum liegen die Matratzen aus, die Casper nun verkaufen will. Auf einer hat es sich ein beigefarbener Hund bequem gemacht. Er ist der einzige Vierbeiner, der noch da ist. Die Matratze fühlt sich relativ fest an, der blaue Bezug oben ist leicht fleckig. Der Hund scheint sich dort wohlzufühlen, er räkelt sich darauf. Während er auf einem Hundeknochen herumkaut, sabbert er auf die Matratze.

In den USA war die Hundematratze schnell ausverkauft

„Die größte Party ist schon vorbei“, sagt der Deutschland-Chef von Casper, Constantin Eis. Zuvor seien Promis wie Natascha Ochsenknecht da gewesen, die sei nun allerdings schon wieder weg. In den USA gibt es die Matratze für Hunde bereits seit vergangenem August. Dort sei sie sehr schnell ausverkauft gewesen, so Eis. Jetzt werde sie auch für Deutschland, Österreich und die Schweiz hergestellt – in genau der gleichen Ausführung wie in den USA. 

Während das Startup für Menschen nur eine Matratze anbietet, die allen Körpertypen gerecht werden soll, gibt es für Hunde gleich drei: eine kleine, eine mittlere und eine große. „Das ist nötig, weil Hunde völlig unterschiedlich groß sind“, sagt Eis und versichert, dass die Matratzen ansonsten gleich aufgebaut seien. Man erhält sie in drei Farben, in Blau, Grau und Beige. Sie kosten je nach Größe zwischen 150 und 225 Euro. Alternative Hundebetten gibt es beispielsweise bei Amazon für deutlich weniger Geld. 

Viel Geld für ein Haustier

Doch warum soll man so viel Geld für ein Tierprodukt ausgeben? Hunde schlafen doch auch gerne einfach so auf einer Decke? „Hunde haben andere Rituale vor dem Einschlafen als Menschen“, sagt Eis. Das sei bei der Matratze berücksichtigt. 

Hunde buddelten beispielsweise gerne, weswegen der Matratzenstoff oben nicht fest verwebt sei. Außerdem kuschelten sich Hunde beim Schlafen gerne in eine Kuhle. Aus dem Grund seien die Polster bei der Matratze an den Seiten erhöht. Die Reißverschlüsse seien versteckt, damit sie nicht das Parkett verkratzten. Und den Stoff könne man gut von Tierhaaren befreien. 

Wird es dann bald auch eine Matratze für Katzen geben? Der Deutschland-Chef schließt das nicht aus, sagt aber: „Wir sind alle eher Hundetypen.“ Er selbst habe einen Hund zuhause, einen Rhodesian Ridgeback. Der liege mittlerweile sehr gerne auf der Matratze. Anfangs habe er sich allerdings erst daran gewöhnen müssen. Schließlich habe der Hund dafür seinen Lieblingsplatz aufgeben müssen: das Sofa.

Bild: Casper