Cleap Interview

Wer seid ihr und was macht ihr?

Wir sind ein junges Startup-Unternehmen, das unter dem Namen AppClouds (www.appclouds.de) seit 2011 in Münster, Westfalen firmiert. AppClouds entwickelt mobile Apps für Apple iOS, Google Android- und Windows Phone Endgeräte. Seit dem 1. Oktober 2012 begannen wir mit unserem Produkt Cleap. Eine mobile Erlebnis-Plattform mit der Möglichkeit, über das eigene Smartphone bargeldlos zu bezahlen. Cleap wird mehr als nur Bezahlen sein und mit noch weiteren spannenden Features im Frühling 2013 an den deutschen Markt gehen. Cleap steht dabei für: „cashless electronic advanced payment“. Unser Leitspruch dabei ist stets: “Es gibt Träumer. Es gibt Macher. Wir sind beides.“

Hinter jedem Erfolg steckt eine Vision. Wie seid Ihr auf Eure Idee gestoßen?

Die Idee zu Cleap ist entstanden, als wir mit Freunden unterwegs waren und zu einer gewissen Uhrzeit keiner von uns mehr Bargeld dabei hatte. Auf dem Weg nach Hause haben wir angefangen zu diskutieren, um nicht zur Bank gehen zu müssen, ob es in der heutigen Zeit (Sommer 2012) nicht möglich wäre, über das Smartphone ohne Bargeld, ohne EC-Karte und ohne Kreditkarte zu bezahlen.

Noch wichtiger als die Idee ist häufig das Team. Wer sind die Gründer, was habt Ihr vorher gemacht und wie habt Ihr zueinander gefunden?

Unser Gründer und Geschäftsführer Torben Simon Meier ist gelernter Mediengestalter und hat direkt nach seiner Ausbildung zirka zwei Jahre in Hamburg gelebt und gearbeitet. Die Entfernung zu seiner Familie in Oberhausen machte sich bei ihm bemerkbar, wodurch Torben sich entschied, nach NRW zurückzukehren und in Münster Fuß zu fassen. Im Oktober 2011 wurde die AppClouds GmbH mit einer damaligen Arbeitskollegin gegründet, und hat es fortan zur Firmenphilosophie gemacht, Vereinbarkeit von Berufs-, Privat- und Familienleben für Privat- und Geschäftspersonen nachhaltig positiv zu verändern.

Er hat seine Leidenschaft für Technik und mobile Applikationen zu seinem Beruf gemacht. Seine Aufgabengebiete liegen im Bereich der konzeptionellen und technischen Produktentwicklung sowie im Bereich Endkunden und Kooperationen.

Johannes Benz hat an der Universität Münster seinen Diplom-Kaufmann gemacht. Während des Studiums sammelte er in zahlreichen Organisationen im In- und Ausland praktische Erfahrung. Erstmalig aufmerksam auf AppClouds wurde er durch eine klassische Stellenausschreibung. Torben und Johannes lagen sofort auf einer Wellenlänge. Durch das gemeinsame Entwickeln eines schlüssigen Geschäftskonzepts wuchs dann auch der Enthusiasmus bei Johannes, sich voll und ganz als geschäftsführender Gesellschafter bei uns zu engagieren. Jetzt verantwortet er den Bereich Vertrieb und kümmert sich um die Themen Finanzen, Investoren und Administration.

Das AppClouds-Team wuchs schnell auf verschiedenste Weise, zum Beispiel Stellenausschreibungen oder mündliche Empfehlungen. Wir sind zur Zeit neun Personen. Im Detail: Jhomara für PR & Marketing, Christian für Web und Design, Marcin als Head of Sales, Kevin im Bereich Server-Backend und Softwaredesign, Matthias im Bereich Server-Backend und UX, Benjamin als Android-Entwickler und Tim als iOS-Entwickler.

Viele Gründungsideen sind nicht gänzlich neu. Was ist Euer USP und was macht Ihr anders als alle anderen?

Es stimmt, dass sich einige (Startup-)Unternehmen zur Zeit mit mobiler Bezahlung befassen. Analysiert man allerdings die vorhandenen Angebote, gibt es zweierlei Richtungen. Die erste Variante ist das Bezahlen mithilfe der NFC-Technologie, welche sich derzeit noch in der Entwicklung befindet. Dieser Prozess wird unserer Auffassung nach noch mindestens zwei bis drei Jahre andauern und innerhalb Deutschlands wird diese Technologie ohnehin erst dann eingesetzt werden können, wenn alle deutschen Sicherheitsstandards (TKG) erfolgreich getestet und umgesetzt wurden.

Ähnlich wie einige Telekommunikations- und Mobilfunkhersteller, die aktuell noch nicht auf diese unausgereifte Technologie setzen, sind auch wir von AppClouds der Ansicht, dass das mobile Bezahlen bereits jetzt nicht auf Kosten der Sicherheit und/oder der Benutzerfreundlichkeit des Kunden und der Dienstleister eingesetzt werden sollte.

Die zweite Variante ist die Bezahlung mithilfe eines sogenannten Kartenlesegerätes, angebracht an dem eigenen Smartphone. Aber auch dort steht die Benutzerfreundlichkeit unserer Auffassung nach noch in keiner Relation zum Aufwand, denn wer in Zukunft zusammen mit seinem Smartphone und EC- beziehungsweise Kreditkarte unterwegs sein muss, um weiterhin relativ klassisch bezahlen zu können, wird wohl doch eher auf sein Portemonnaie zurückgreifen und die tatsächlich rein mobile Bezahlung bleibt gänzlich unberührt.

Möchte ich als Kunde oder Dienstleister bargeldlos bezahlen beziehungsweise die Möglichkeit anbieten, greife ich auf Systeme zurück, die den wenigsten „Ballast“ mitbringen. Wir haben uns daher zur Aufgabe gemacht, eine Variante „Cashless payments“ mithilfe von personifizierten QR-Codes zu entwickeln. Die Abwicklung findet schnell, sicher und vor allem ohne ein zusätzlich benötigtes Gerät wie zum Beispiel den Kartenlesern statt. Der Kunde oder Dienstleister nutzt zur Abwicklung lediglich ein Smartphone und/oder einen Tablet-PC beziehungsweise mittelfristig einen angeschlossenen QR-Barcode-Scanner seines Warenwirtschaftssystems.

Bei unserem Rollout im Frühjahr 2013 werden wir mit einer Vielzahl an neuen Features an den Start gehen, welche in dieser Kombination einzigartig in Deutschland sind. Welche Features dies im Einzelnen sind, werden unsere Kunden erst im Frühjahr 2013 erfahren! Soviel sei gesagt: Das Beste aus verschiedenen Märkten in einer App!

Zum Business: Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell? Und wie groß ist das Marktpotenzial?

Das Geschäftsmodell basiert auf Transaktionsprovisionen und auf weiteren Umsätzen durch die zusätzlichen Features. Wie groß das Markpotenzial ist, sieht man allein dadurch, dass zum Beispiel im Jahr 2012 schon 53 Prozent der Deutschen ein Smartphone besitzen und dass diese Zahl im Jahr 2013 noch einmal deutlich steigen wird. Mit unserer Lösung sind wir in verschiedenen Märkten aktiv, weshalb sich für Cleap gleich dreifaches Potenzial für die kommenden Jahre bietet.

Ideen umzusetzen kostet Geld. Wie finanziert Ihr Euch?

Wir haben die Finanzierung bisher über einen kleinen Business Angel geregelt, der 10 Prozent am Unternehmen besitzt, sowie über das eingezahlte Stammkapital, dass die AppClouds GmbH bei der Gründung mitgebracht hat.

Gibt es etwas, das Euch noch fehlt? Ein Mitarbeiter, ein Investor oder ein Büro?

Wir haben immer Interesse an Inkubatoren oder Mentoren, die uns unterstützen möchten, um unser Produkt Cleap weiter erfolgreich mit deren Hilfe umzusetzen. Wir suchen zudem noch nach weiteren Business Angels, die uns die erste Finanzierungsstufe im Bereich von 100.000 bis 300.000 Euro ermöglichen. Ein größeres Startup-Büro wäre auch schön, da wir uns von unserem aktuellen zu klein gewordenem Zwei-Zimmer-Büro, welches eigentlich als Privatwohnung konzipiert ist, bald trennen müssen.

In Bezug auf die Mitarbeiter sind wir momentan gut aufgestellt. Im Sommer 2013 freuen wir uns darauf, mit weiteren Vertreibern unseren Markt zu erschließen.

Gibt es ein großes Vorbild für Euch?

Für viele bei uns sind die Startups, die es zu gewinnbringenden Unternehmen geschafft haben, die ehemalige „Startup-Garage“, ein gutes Beispiel, das man, auch heute noch, neue Märkte und Produkte erschließen kann. Daran glauben auch wir mit Leib und Seele und verbinden jeden Tag erneut diese Tatsache mit dem Mut, bei AppClouds an „Cleap – mobiles Bezahlen per Smartphone“ weiter zu arbeiten.

Stellt Euch vor, Ihr könntet ein Launch gewinnen. Wen würdet ihr aus der deutschen Startup-Branche gerne mit an den Tisch holen?

Wir wollen stets Kooperationen anstelle von möglichem Konkurrenzverhalten. Mit wem wir im Detail an den Tisch kommen wollen würden, lässt sich jetzt auf die Schnelle nicht genau festlegen. Grundsätzlich sind alle herzlich eingeladen, sich mit uns an einen Tisch zu setzen. Ob Startup oder bereits erfolgreiches Unternehmen.

Wo steht Ihr heute in einem Jahr?

In einem Jahr ist Cleap in vielen Gebieten zu einem festen Bestandteil im Leben unserer Kunden und Nutzer geworden. Das Leben und der wirtschaftliche Austausch sind für beide Seiten ein Stück einfacher und schöner. Unser Team hat sich weiter vergrößert und gegebenenfalls bereiten wir gerade unsere europäische Expansion vor. Unsere Kooperationen mit namenhaften Geschäftspartnern und Unternehmen ist gewachsen und wir haben die zweite Finanzierungsrunde erreicht.

Bild: Appclouds GmbH