Die Ezeep-Gründer Frederic Haitz, Marian Zange und Sascha Kellert (von links)

Sascha Kellert, Frederic Haitz und Marian Zange hatten große Pläne. Sie wollten mit Ihrem Startup Ezeep das Drucken in Firmen revolutionieren. „Das, was Dropbox mit Dokumenten macht, macht Ezeep mit Druckern“, hatte Kellert den Dienst im vergangenen Jahr gegenüber Gründerszene erklärt.

Vor wenigen Wochen dann die Nachricht: Das Berliner Unternehmen ist insolvent. „Wir haben in den vergangenen Monaten mit den Investoren verhandelt, ein neues Zuhause für das Team gesucht und versucht, das Produkt weiterzuführen“, hatte Kellert gegenüber Deutsche Startups berichtet. Offenbar waren die Bemühungen vergebens – wie und ob es für Ezeep weitergehen würde, blieb unklar.

Nun meldet t3n einen Teilerfolg für Ezeep: Der Softwarehersteller ThinPrint übernehme den Dienst. Auf Nachfrage bestätigte Ezeep-Mitgründer Kellert den Asset-Deal, zur Kaufsumme wolle man sich nicht äußern. Unter dem neuen Besitzer bleibe die Marke erhalten. Zumindest vorerst, denn ThinPrint denkt dem Bericht zufolge auch über eine Mögliche Integration nach.

Weniger gut scheint es derweil für die Mitarbeiter des Startups auszusehen. „Aktuell sieht es nicht so aus, als würde es Übernahmen geben“, so Keller gegenüber Gründerszene. Bei der Anmeldung der Insolvenz hatte Ezeep sieben Mitarbeiter. Kategorisch ausgeschlossen hatte man Übernahmen bei ThinPrint nicht: „Das heißt aber nicht, dass wir nicht für Gespräche offen wären“, zitiert der Bericht ThinPrint-Chef Carsten Mickeleit.

Mit der Ezeep-Software sollen sich sämtliche Drucker einer Firma zentral in der Cloud verwalten lassen. Auch mobiles Drucken ohne Treiberinstallation soll ermöglicht werden. Zielgruppe sind Mittelständler und Großkonzerne: Durch die zentrale Verwaltung könnten zum Beispiel Drucker schnell identifiziert werden, die im Betrieb besonders teuer sind.

Finanziell war Ezeep nicht schlecht aufgestellt: Im April 2014 hatte das Unternehmen in der letzten Finanzierungsrunde mehrere Millionen von der IBB sowie den Altinvestoren High-Tech Gründerfonds und dem Luxemburger VC Mangrove Capital Partners eingesammelt.

Bild: Ezeep