Manfred Krischke startete Cloudeo vor etwa fünf Jahren. Zuvor baute er das Satelliten-Unternehmen RapidEye auf.

Wer mit seiner Aktie Erfolg haben will, sollte irgendwas mit Blockchain machen. Dieser spöttische Rat kursiert derzeit im Netz. Und so absurd er klingt, aber in den letzten Wochen stimmte er oft genug. Kodak ist ein gutes Beispiel dafür. Vor einer Woche verkündete das Foto-Unternehmen die Einführung des KodakCoin für Fotografen. Die Börse reagierte mit einer starken Nachfrage nach der Kodak-Aktie und einer Wertsteigerung von rund drei auf zehn Dollar.

Mit Cloudeo aus München gibt es jetzt ein Unternehmen, nicht nur einen ICO plant, sondern auch einen IPO: Noch im ersten Halbjahr will das Startup an der Börse Toronto Stock Exchange in Kanada gelistet werden. Ebenfalls in den ersten sechs Monaten soll ein ICO für seine Cloudeo-Blockchain-Token starten.

Im Rahmen einer Pre-IPO-Runde hat das Unternehmen gerade fünf Millionen Euro zu einer Bewertung von 41,5 Millionen Euro von nicht näher genannten Tech-Investoren aus Amerika und Europa eingesammelt. Im vergangenen Sommer sammelten die Münchner bereits 2,4 Millionen Euro in der Series A ein.

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Cloudeo hat sich auf die Analyse und den Handel mit Geodaten spezialisiert. Das Startup sammelt die Daten etwa von Satelliten, Wetterballons oder Smartphones und verkauft den geschützten Zugang zu den Daten. Diese kommen dann beispielsweise bei Kunden aus der Landwirtschaft, Logistik und selbst im Gaming-Bereich oder bei IoT-Geräten zum Einsatz.

Parallel baut Cloudeo gerade die Non-Profit-Organisation CBN Foundation auf (kurz für „Cloudeo Blockchain Network Foundation“) auf und plant hierfür die Ausgabe von Tokens für einen ICO. Dieser sollte bereits im Herbst starten, wurde aber aus strategischen Gründen verschoben, so Krischke.

Die Stiftung will Nutzer mit der Blockchain-Technologie durch Smart Contracts mit Kleinstbeträgen an den von ihnen generierten Daten beteiligen.

Als Internet-Nutzer generiert jeder Daten. Smartphone-User erzeugen beispielsweise bei aktiviertem GPS Ortsdaten. Im Falle eines Android-Handys werden diese normalerweise von Google zu Werbezwecken genutzt. So kann der Suchkonzern die meisten seiner Services kostenfrei anbieten. Aber auch moderne Autos haben genügend Sensoren, die Millionen von Daten generieren. CBN will dem Nutzer nun die Kontrolle darüber geben, wie mit diesen Daten Geld verdient wird.

Bild: Cloudeo