Coincheck-Präsident Koichiro Wada auf einer Pressekonferenz in Tokio im Januar

Nach einem der größten Überfälle der Geschichte laufen der Kryptowährungsbörse Coincheck die Kunden in Scharen davon. Sie hätten am Dienstag rund 40 Milliarden Yen (302 Millionen Euro) abgezogen, sagte der für das Tagesgeschäft zuständige Manager Yusuke Otsuka. Coincheck verfüge über ausreichende Mittel, um weitere Auszahlungen zu gewährleisten. Er machte keine Angaben darüber, wie viele Yen-Guthaben auf Kundenkonten liegen. 

Der Handelsplattform wurden bei einem Hackerangriff im Januar digitale Münzen der Währung Nem im Volumen von umgerechnet 437 Millionen Euro gestohlen. Daraufhin sperrte Coincheck vorübergehend alle Kundenkonten. Inzwischen sind Yen-Abhebungen wieder erlaubt, der Transfer von Kryptowährungen ist aber nach wie vor nicht möglich. Dagegen wollen mehrere Kunden der Börse klagen.

Unmittelbar nach dem Diebstahl hatte Coincheck angekündigt, den Geschädigten etwa 90 Prozent ihres Verlustes zu ersetzen. Unklar blieb der Zeitraum. „Wir haben die Mittel, aber wir führen individuelle Prüfungen durch, um Probleme mit der Auszahlung zu vermeiden“, betonte Otsuka am Dienstag.

Parallel dazu habe sein Unternehmen der japanischen Börsenaufsicht FSA wie gefordert einen Bericht zu dem Hacker-Angriff vorgelegt. Er enthalte neben Erkenntnissen zum Ablauf der Aktion auch Pläne zur Verbesserung des Kundenschutzes.

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