Intrum Digital Onboarding-Suite

Komplexe analoge Compliance als Markteintrittsbarriere für Startups

Lange war das Eingehen einer Kundenbeziehung im Finanzbereich ein für alle Beteiligten mühsamer Austausch von Dokumenten über den Postweg – Identitäten abklären, Unterschriften beglaubigen, eingereichte Dokumente mit Compliance-Vorschriften abgleichen, etc. Klar, dass, von den bürokratischen Hürden abgeschreckt, so manch ein potenzieller Kunde wieder absprang.

Neue Financial-Services-Unternehmen mussten innerhalb kürzester Zeit Prozesse aufbauen, die stets mit den regulatorischen Anforderungen abzugleichen waren. Dieser ineffiziente Overhead brachte keinen Mehrwert, und war nicht zuletzt auch Markteintrittsbarriere für viele Startups im Financial-Services- und Banking-Umfeld.

Regulatorische Weichen stellen

Jüngst aber hat sich der Regulator in Bewegung gesetzt. Auch, um die Vorteile der etablierten Player gegenüber den Startups auszuräumen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BAFIN akzeptiert jetzt die Video-Identifikation. Und ihr Schweizer Äquivalent, die Schweizerische Finanzmarktaufsicht FINMA, steht der elektronischen Signatur inzwischen offen gegenüber.

War es bislang für Startups ein Nachteil, nicht den nötigen Overhead für die Abbildung der analogen Compliance-Prozesse zu haben, kippt dieser Effekt durch die Digitalisierung ins Umgekehrte: Die jüngsten Entwicklungen bergen nicht nur massiv mehr Potential für Prozesseffizienz, Kunden schätzen auch den friktionslosen und unkomplizierten Onboarding-Prozess, der die Kontoeröffnung bequem binnen fünf Minuten ermöglicht.

Angebotswildwuchs hindert Adaption

Nun ist aber die Finanzindustrie geprägt von einer Vielzahl unterschiedlicher regulatorischer Anforderungen. Während es einem Blockchain-Unternehmen, das eine Bitcoin-Börse betreibt, genügt, Kunden mittels Scans der Identifikationskarte zu identifizieren, sind im Banking erweiterte Formen der Identifikation und KYC-Prozesse zu durchlaufen. Wer seinen Kunden bislang ein friktionsloses Onboarding-Erlebnis gönnen wollte, stand vor der Herausforderung, zunächst die zum Onboarding eingesetzten Produkte auf ihre Compliance zu untersuchen (zum Beispiel Video-Identifikation oder E-Signing). Diese Produkte wiederum mussten in die Website oder App eingebaut werden. Weiter galt es, die spezifischen regulatorischen Anforderungen in einem Workflow-Management-System abzubilden – so durchläuft beispielsweise ein US-Amerikaner einen völlig anderen Prozess als ein deutscher Staatsbürger.

Anforderungen an eine ganzheitliche Lösung

„Wir waren vielfach mit der Herausforderung konfrontiert, dass sich unsere Kunden beispielsweise die Video-Identifikation wünschten, aber gleichzeitig auch die Integration ihrer gesamten Workflows, inklusive FATCA Compliance“, erläutert Ralf Zellweger, Senior Product Manager beim Schweizer Anbieter für Credit-Management-Lösungen Intrum. „Um diesen Kundenbedürfnissen nachzukommen, haben wir unser Onboarding-Produkt in drei Prozesse zerlegt. Der erste dient der Identifikation des Kunden, beim zweiten werden die KYC-Prozeduren durchlaufen und im letzten Prozessschritt kommt es schließlich zur Vertragsunterzeichnung.“

Alle drei Prozessschritte müssten zudem komplett individuell an den Kundenbedürfnissen ausgerichtet sein. „Bei der Identifikation stehen verschiedene Produkte zur Auswahl, die unterschiedliche regulatorische Bedingungen erfüllen. Für den zweiten Prozessschritt werden mittels einer Workflow-Engine die KYC-Prozeduren des Kunden nachgebildet. Dabei können ebenfalls verschiedene Dokumente hinterlegt werden. Im letzten Prozessschritt stehen wiederum verschiedene Produkte zur Verfügung, um die Dokumente zu unterzeichnen. Auch hierbei muss den regulatorischen Anforderungen der unterschiedlichen Geschäftsmodelle Rechnung getragen werden“, so Zellweger.

Intrum Digital Onboarding-Suite

Mit der Intrum Digital Onboarding-Suite bietet Intrum zusammen mit Integrationspartnern eine maßgeschneiderte Lösung, die schnell in die Frontend-Systeme integriert und an die Backend-Systeme angeschlossen werden kann. Die Intrum Digital Onboarding-Suite genügt dabei sämtlichen regulatorischen Anforderungen und kann jederzeit auditiert werden. Sollte nach einer KYC-Prozedur ein spezieller Approval-Prozess nötig sein, wird dieser ebenfalls dokumentiert, sodass auf Knopfdruck ein Revisionsbericht zur Verfügung steht, der sämtliche Informationen von der Identifikation über KYC-/Approval-Prozedur, bis hin zur Vertragsunterzeichnung alle Schritte sauber dokumentiert. Weiter ist die Onboarding-Suite mit der Workflow-Engine auch dynamisch und kann beliebig und schnell auf wechselnde regulatorische Anforderungen hin angepasst werden.

Intrum Digital Onboarding-Suite

 

Intrum ist Teil des Swiss Innovation Outpost – ein Zusammenschluss von Schweizer Traditionsunternehmen, die Startups, die in die Schweiz expandieren wollen, einen Zugang zu etablierten Unternehmen zu bieten.

 

Artikelbild: Richard Lawrence/eyeem.com