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Crate-founders-compressor Die Gründer von Crate: Bernd Dorn, Jodok Batlogg und Christian Lutz (von links)

SQL-Datenbank-Pflege ist nichts, womit man bei einem ersten Date Eindruck schindet. Beim Investoren-Treff konnte das Berliner Datenbank-Startup Crate.io hingegen schon wieder überzeugen.

2,5 Millionen Euro sammelt das jungen Unternehmen ein, das erst im März vier Millionen Dollar von Investoren erhalten hat. Geldgeber der aktuellen Finanzierung sind Dawn Capital, Draper Esprit, Speedinvest und Sunstone Capital. Angeführt wird die Runde von Vito Ventures. Ein VC, der sich auf Frühphasen-Investments in High Tech- und B2B-Startups spezialisiert hat und unter anderem im Bereich Internet der Dinge aktiv ist. Hinter dem Wagniskapitalgeber steht der Heizungsbauer Viessmann, der vor einem Jahr auch einen Company Builder in Berlin gestartet hat.

Crate-Quellcode: kostenlos und offen im Netz

Die Gründer von Crate sind Jodok Batlogg, vormals CTOs bei StudiVZ und Sevenload, der Seriengründer Christian Lutz und Bernd Dorn, der ehemalige CTO von Lovely Systems. Ihr neues Startup verspricht den Kunden eine Lösung für die Verarbeitung riesiger Datensätze. Das wird nötig, wenn beispielsweise millionenfach Einträge von Sensoren und smarten Geräten durchsucht werden müssen. Crate vermarktet sich deswegen als Echtzeit-Anwendungen für die Industrie 4.0, da solche Datenmengen künftig vor allem beim Internet der Dinge anfallen dürften. „Die Menge an maschinell erzeugten Daten steigt exponentiell und leistungsstarke Systeme für die digitale Verarbeitung“ seien für die Industrie künftig entscheidend, lässt sich Investor Benedikt Herles von Vito Ventures zitieren. Bereits 2020 sollen nach Schätzung des Telekommunikations-Konzerns Cisco 50 Milliarden Geräte Daten ins Netz funken. Davon erhoffen sich die Crate-Geldgeber ein gutes Geschäft.

Das Investment-Geld will das Startup in den Aufbau der neuen Unternehmenszentrale in San Francisco stecken, um näher an den wichtigsten Kunden zu sein. Zudem soll Geld in die Weiterentwicklung der Software stecken. Das Besondere daran: Das Programm sei leicht skalierbar. Selbst mit einer großen Anzahl von zeitgleichen Suchanfragen komme das Programm zurecht. Zudem stellt das Startup seinen Quellcode offen ins Netz. Mehr als eine Million Mal haben sich Entwickler den Open-Source-Code bereits heruntergeladen, heißt es vom Unternehmen.

Geld nimmt das Startup mit einer kostenpflichtigen, umfangreicheren Enterprise-Version ein. Zu den derzeitigen Kunden gehören nach Unternehmensangaben Dreamworks, Cisco, Skyhigh und Kapsch. Abgesehen von Crate entwickeln auch andere Unternehmen wie Splunk oder Elastic Lösungen für die Verwaltung von Datenbanken.

Bild: Crate