Jährlich fließen durch die Crowd rund 15 Millionen Euro in Startups.

Nicht nur ICOs sind als Crowd-Finanzierungsmethode derzeit beliebt. Auch das „traditionelle“ Cowdinvesting erlebte 2017 einen Boom. Insgesamt erreicht der deutsche Markt laut dem Crowdinvest Marktreport von Crowdfunding.de ein Volumen von 200 Millionen Euro – ein Wachstum von 171 Prozent im Vergleich zu 2016.

Nachdem der Markt 2016 nur sehr verhalten zugelegt hatte und insbesondere der Bereich der Unternehmensfinanzierung rückläufig war, wuchsen 2017 alle Bereiche stark. Trotzdem ist der Anteil der Startup-Finanzierung gemessen am gesamten Crowdinvestment-Volumen stark gesunken.

Größter Treiber dieses Wachstums ist das Immobilien-Crowdinvesting. Mit einem Zuwachs von 221 Prozent steigert sich der Anteil hier rund doppelt so schnell wie die Unternehmensfinanzierung. Diese erhöhte sich von 2016 auf 2017 um 114 Prozent, während der Energiebereich um 63 Prozent nach oben schoss.

Der Boom lockte 2017 so einige neue Wettbewerber an. Im Bereich der Immobilienfinanzierung traten zehn neue Anbieter im Markt auf. Das stärkste Wachstum erreicht Marktführer Exporo mit 291 Prozent. 2017 steigt das Crowdinvesting in Immobilien über die Plattform auf knapp 84 Millionen Euro. Wettbewerber wie Zinsland (plus 155 Prozent), Zinsbaustein (plus 95 Prozent) und Bergfürst (plus 107 Prozent) wachsen ebenfalls stark.

Betrachtet man nur die Investments in Immobilien und schließt Energie- und Immobilieninvestments aus, so zeigt sich nach dem Einbruch in 2016 eine leichte Erholung. Insgesamt flossen knapp 34 Millionen via Crowdinvesting in Unternehmen. Größter Treiber sind Wachstumsunternehmen, also Firmen, die ihre Startup-Phase hinter sich gelassen haben. In junge Startups flossen hingegen rund 15 Millionen Euro – ein Wert ganz ähnlich wie 2015.

Unter den Startup-Finanzierer-Plattformen liegt nach wie vor Companisto vorne. Der Marktführer kommt demnach auf ein Volumen von 10,4 Millionen Euro, ein Plus von knapp zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings ist der Abstand zum Zweitplatzierten rapide geschmolzen. Kapilendo verbesserte gegenüber 2016 um 412 Prozent, rutscht auf Platz zwei und steht nur noch sechs Prozentpunkte hinter Companisto.

Der drittplatzierte Seedmatch muss gegenüber dem Vorjahr sogar eine Verschlechterung hinnehmen. Demnach sank das Volumen um sieben Prozent. Durchschnittlich flossen bei allen untersuchten Plattformen 530.000 Euro pro Startup-Finanzierung.

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