Moovel bietet den Ridesharing-Service Flex Pilot in Stuttgart mit zehn V-Klasse-Vans an.
Moovel bietet den Ridesharing-Service Flex Pilot in Stuttgart mit zehn V-Klasse-Vans an.

Die Daimler-Tochter Moovel startet in Stuttgart ein neues Mobilitätsangebot. Nutzer können per App Sammeltaxen buchen. Der Autokonzern kooperiert mit der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB), dem Nahverkehrsunternehmen der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Das neue On-Demand-Angebot wird im Rahmen eines Pilotbetriebs unter der Bezeichnung „Flex Pilot“ an ausgewählten Tagen vom 14. Dezember an getestet. Noch im ersten Halbjahr 2018 startet der Service unter dem Namen „SSB Flex“ mit der SSB als Betreiber. Die Flotte besteht zunächst aus zehn Mercedes-Benz V-Klasse-Fahrzeugen, die per App während der Testphase kostenfrei buchbar sind.

Nach der Pilotphase werden in der App alle Fahrmöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Gebiet des Verkehrsverbundes samt „SSB Flex“ angezeigt und sind direkt buchbar. Die Software hinter der App bündelt Fahrtanfragen, um einen effizienten Einsatz der Flotte zu ermöglichen. Wollen weitere Personen eine ähnliche Strecke zurücklegen, bündelt der On-Demand-Algorithmus die Anfragen, so dass sich mehrere Fahrgäste ein Fahrzeug teilen können. Die Ridesharing-Routen sind dynamisch, Fahrt- und Ankunftszeiten wie auch die Start- und Endhaltestellen werden individuell berechnet.

Flex Pilot wird Baustein des Nahverkehrs

Die Zusammenarbeit der Moovel Group mit den Verkehrsbetrieben hat in Stuttgart Tradition. So bietet Moovel seit zwei Jahren als erste Mobilitäts-App ein integriertes Ticketing an: Neben Fahrten mit Car2Go, MyTaxi und der Deutschen Bahn können Nahverkehrs-Tickets in der Moovel-App gebucht und bezahlt werden. Es wurden weit mehr als eine Million Tickets für das Gebiet im Tarifverbund Stuttgart verkauft.

Mehrere Anbieter erproben zur Zeit das Carpooling in Deutschland. Solche Angebote sind wegen der restriktiven Rechtslage bislang nur als Pilotbetrieb möglich. Die Daimler-Tochter MyTaxi kündigte in der vergangenen Wochen einen solchen Dienst in Hamburg an. Er soll unter der Bezeichnung „Match“ angeboten werden  Auch das Startup Wunder kehrte mit einem Ridesharing-Neustart zurück. Volkswagen will seine Mobilitätsmarke Moia mit eigens konzipierten Elektro-Transportern von 2018 an ebenfalls in Hamburg auf die Straße bringen. Und in Berlinv München, Leipzig und Hamburg sammelt Clevershuttle mit seinen Elektroautos Fahrgäste ein.

Ähnlich wie Moovel kooperiert das Startup Door2Door in Duisburg mit den dortigen Verkehrsbetrieben. In den USA ist die Technologieplattform Uber mit dem Ridesharing-Dienst Uber Pool sehr erfolgreich.

Bild: Moovel