Am Ende gab es für Philipp Benseler (l.) und Eddi Alim von Chef One aus Hamburg keinen Deal
Am Ende gab es für Philipp Benseler (l.) und Eddi Alim von Chef One aus Hamburg keinen Deal

In der Sendung Die Höhle der Löwen sah es nach einer Win-Win-Situation aus. „Wir machen’s”, sagten die Gründer Eddi Ali und Philipp Benseler und stimmten damit dem Deal zu, 25 Prozent von Chef One an Judith William und Frank Thelen abzugeben. Im Gegenzug hätten sie 150.000 Euro erhalten. Das war zwar ein anderes Angebot, als sie sich vorgestellt hatten – ursprünglich wollten die Gründer 100.000 Euro für 15 Prozent –, aber „das waren unsere Wunschpartner“, wie sie noch in der Sendung bekannten. „Das ist die erste App, die mich begeistert“, strahlte Williams nach der Entscheidung. Wie NGIN Food erfuhr, kam der Deal allerdings nie zustande. Woran scheiterte das Geschäft?

„Wir hatten sehr gute Gespräch mit Judith Williams und Frank Thelen“ sagt Benseler im Gespräch mit NGIN Food. Doch nach einigen Wochen zeigte sich, dass sich die drei Parteien nicht über die strategische Ausrichtung einig werden konnten. „Wie fokussieren wir unser Angebot auf eine bestimmte Zielgruppe? Welche soll das sein? Und wollen wir das überhaupt? Wann bauen wir welches neue Feature ein?“, zählt Benseler einige strittige Punkte auf. „Da gibt es unheimlich viele Fragen, bei denen es nicht leicht ist, drei Vorstellungen unter einen Hut zu bekommen.“ Er betont aber, dass Chef One und die Löwen „im Guten“ auseinander gegangen sind. „Frank gibt uns noch heute wertvolle Tipps“, erzählt er. „Er hat uns zum Beispiel dabei geholfen, uns auf den Ausstrahlungstermin vorzubereiten.“ Chef One ist bislang in 15 deutschen Großstädten, Wien und einigen kleineren Städten verfügbar.

Chef One bezeichnet sich selbst gerne als „das AirBnB“ für Dinner. Denn so wie man bei dem US-Startup Wohnraum bei Fremden erwerben kann, kann man bei Chef One ein Abendessen bei Fremden kaufen. Das Geschäftsmodell funktioniert so: Man registriert sich auf der Internetseite oder in der App von Chef One. Dort kann man entweder als Gastgeber Abendessen veranstalten oder sich als Gast in die angebotenen Dinner einbuchen. Dabei legt der Gastgeber die Preise und die Anzahl der Gäste fest. Von jeder Buchung gehen 15 Prozent des Preises an Chef One. 

Ein Löwen-Investment gibt es für dieses Modell also nicht. Wie geht es stattdessen für Chef One weiter? „In den nächsten Monaten wollen wir die Plattform weiter ausbauen“, erzählt Benseler. „Wir suchen weiterhin nach Geldgebern und wollen das Marketing verstärken, um bekannter zu werden.“ Denn auch in der Sendung war angemerkt worden, dass die Plattform mit 35.000 registrierten Usern noch verhältnismäßig klein ist. Aus Benselers Sicht ist die Sendung auch ohne Deal ein Gewinn für sein Unternehmen. „Unserer Bekanntheit hilft der Auftritt bei der Höhle der Löwen natürlich ungemein.“

Bild: MG RTL D / Bernd-Michael Maurer