Auch wenn die mit Abstand meisten der Anteile von den alten Investoren kommen, hat der Einstieg von Insight Venture Partners (www.insightpartners.com) beim Online-Marktplatz DaWanda (www.dawanda.com) dem Berliner Unternehmen eine siebenstellige Euro-Summe an neuem Kapital beschert. Der VC dürfte für das gesamte 35-Prozent-Paket eine bis zu zweistellige Millionensumme auf den Tisch gelegt haben.

Insight Venture Partners kauft ein Drittel von DaWanda

Mehrere Millionen für DaWanda-Paket

Nachdem erst Ende vergangenen Jahres Vorwerk Ventures (www.vorwerk-ventures.de) und der britische Investor Piton Capital (www.pitoncap.com) mit insgesamt vier Millionen Euro bei dem Marktplatz für Selbstgemachtes eingestiegen waren, kommt es nun wieder zu einer Verschiebung der Anteilsverhältnisse – diesmal sogar zu einer erheblichen. Von dem 35-Prozent-Paket, das Insight Venture an dem Online-Marktplatz übernommen hat, stammen dem Vernehmen nach rund 30 Prozent von bisherigen Investoren.

Dazu zählen neben Piton der European Founders Fund (www.europeanfounders.com), Team Europe (www.teameurope.net), Point Nine Capital (www.pointninecap.com) und Holtzbrinck Ventures (www.holtzbrinck-ventures.com). Allein Vorwerk Ventures, so ist dem Handelsregister zu entnehmen, hat keine Anteile an den US-amerikanischen Kapitalgeber abgetreten. Seit der Transaktion ist Insight größter Anteilseigener des Unternehmens, an dem die beiden Gründer Claudia Helming und Michael Pütz nunmehr noch jeweils 14 Prozent halten.

Geht man von der bisherigen Bewertung aus, so dürfte sich das Engagement, das Insight „on top“ neu eingebracht hat – neben der Übernahme der Anteile der bisherigen Gesellschafter für weit mehr als fünf Millionen Euro – auf einen weiteren siebenstelligen Betrag belaufen, spekuliert Deutsche Startups.

Zusätzlich zum nun getätigten Investment haben Insight und DaWanda noch eine weitere Geldspritze vereinbart: Demnach bestehe in den nächsten eineinhalb Jahren die Möglichkeit für den Online-Marktplatz, im Zuge einer Kapitalerhöhung frisches Kapital von Insight zu erhalten. In Deutschland ist der New Yorker Investor zurzeit übrigens auch bei der Hotel-Metasuchmaschine Trivago (www.trivago.de) aktiv.

DaWanda sucht aggressives Wachstum in Europa

Aus seinen Wachstumsplänen hat DaWanda in den vergangenen Monaten wenig Geheimnis gemacht. Mittlerweile ist das 2006 gegründete Startup in Deutschland, Frankreich und Großbritannien vertreten. Auch die weiteren Unternehmenszahlen machen die Ambitionen schnell deutlich: Mit 80 Mitarbeitern, rund 130.000 Herstellern und etwa 1,7 Millionen registrierten Nutzern nimmt man schon jetzt die Marktführung in Europa in Anspruch.

Das neue Geld und das immerhin recht kostspielige Vertrauen des neuen Investors dürften der aggressiven Strategie der Berliner in Europa sicherlich den Rücken stärken, um sich gegen namhaften Wettbewerber-Plattformen wie insbesondere Etsy (www.etsy.com) zu etablieren.

Durch eine Zusammenarbeit mit dem Online-Pinboard Pinterest (www.pinterest.com) hat sich Letztere eine gute Ausgangsbasis geschaffen: Ein eigener Pin-Knopf erlaubt es den Nutzern beider Plattformen seit Anfang des Jahres, Etsy-Artikel schneller und einfacher auf die virtuelle Pinwand zu bringen. Ob DaWanda mit den neuen Millionen im Säckel ein ähnlicher Coup gelingt?

Bildmaterial: BettinaF / pixelio.de