Die eigene Geschäftsidee vor potenziellen Geldgebern und anderen Interessierten zu pitchen, ist eine der Fertigkeiten, die jeder Gründer beherrschen sollte. Und da ein Fahrstuhl ein reichlich ungeeigneter Ort dafür ist, haben junge Startups im Format „Frischlingsfragen“ von nun an die Möglichkeit, sich und ihr Geschäftsmodell kurz und präzise vorzustellen: Gründerszene stellt zehn Fragen, und dieses Mal antwortet DeinDeal Home & Living (www.deindeal.ch/home).

Gründerszene Frischlingsfragen Startupvorstellungen Interview

1. Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Ich bin Maxi Rofagha, Gründer und CEO von DeinDeal Home & Living. Wir sind der erste und größte Shoppingclub für Möbel und Designprodukte in der Schweiz. Wir präsentieren unseren Usern jeden Tag neue Einrichtungstrends — ganz nach unserem Firmenmotto „Mehr Lifestyle für dein Zuhause“. Wenn ein User beim Stöbern auf unserer Seite auf etwas Schönes für sein Zuhause stößt, dann freut er sich umso mehr, dass wir unsere Produkte 30 bis 70 Prozent günstiger anbieten können als im stationären Handel.

2. Hinter jedem Erfolg steckt eine Vision. Wie seid Ihr auf Eure Idee gestoßen?

Mein Mitgründer, Julian Teicke, und ich haben schon seit wir 18 Jahre alt waren mit dem Gedanken gespielt, zusammen eine Internet-Firma zu gründen. Anfang des Jahres haben wir die Jungs von DeinDeal.ch kennengelernt, welche letztendlich unsere Investoren wurden, und zusammen haben wir uns überlegt, welche Produkte oder Dienstleistungen die DeinDeal.ch-User interessieren und ihnen einen Mehrwert bringen könnten.

Es wurde ziemlich schnell klar, dass der Möbel- und Designbereich in der Schweiz online noch sehr unterentwickelt beziehungsweise quasi gar nicht vorhanden war. Somit sahen wir also Potenzial, die Einrichtungsbranche aufzumischen und unseren Lifestyle-affinen Usern ein noch größeres Angebot zu bieten.

3. Noch wichtiger als die Idee ist häufig das Team. Wer sind die Gründer, was habt Ihr vorher gemacht und wie habt Ihr zueinander gefunden?

Auf der Abenteuerreise, die Schweizer Möbelbranche zu revolutionieren, werde ich von meinen zwei Mitgründern begleitet. Julian Teicke ist unser COO und ihn kenne ich schon seit der Schule in Berlin. Julian war zuvor bei mehreren Startups und hat vor seiner „Home & Living“-Zeit bei Groupon in London gearbeitet. Jens Urbaniak ist unser CRO (Chief Revenue Officer) und ihn kenne ich aus dem Studium in Großbritannien. Jens hat zuvor bei einer Investmentbank in London gearbeitet.

Und ich war ebenfalls zuvor in London und habe dort als Unternehmensberater gearbeitet. Nun sind wir alle in Zürich und jeder kann seine Erfahrungen und Skills einbringen, um das Unternehmen voranzutreiben. Und bis jetzt klappt das auch ganz gut 😉

4. Viele Gründungsideen sind nicht gänzlich neu. Was ist Euer USP und was macht Ihr anders als alle anderen?

Unser Fokus liegt ganz klar in allem, was wir tun, auf der User-Experience. Möbel sind sehr beratungsintensive Produkte und deshalb ist es uns super wichtig, dass die Beratungskomponente im Kauf eines Möbelstücks nicht verloren geht. Ein Weg diese Beratungskomponente auch im Internet nicht zu kurz kommen zu lassen, ist die Produkte nicht einzeln darzustellen, sondern sie von unseren Einrichtungsexperten vorab in Form einer Wohnwelt zusammenzustellen, um dem Kunden zu zeigen, zu welchem Stil ein Produkt am besten passt.

Somit bieten wir dem Kunden nicht nur attraktive Preise auf Designermöbel, sondern wir kommunizieren auch gleich, welche Produkte am besten in sein Zuhause passt.

5. Zum Business: Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell? Und wie groß ist das Marktpotenzial?

Unser Geschäftsmodell funktioniert wie folgt: Unsere Einrichtungsexperten entdecken die neusten Einrichtungstrends und gehen direkt die Hersteller an, um an die Produkte zu kommen und die Zwischenhändler zu umgehen, um bessere Einkaufspreise zu erhalten. Wir reservieren die Produkte beim Hersteller und lassen die Ware nach Ende einer Kampagne zu uns ins Lager liefern. Falls die Ware den hohen Qualitätsansprüchen unseres Logistikchefs entspricht, senden wir die Bestellung an den Endkunden. Und mit jeder Bestellung bringen wir ein kleines bisschen mehr Lifestyle in das Zuhause unserer Kunden.

Wir sehen hier noch sehr großes Marktpotenzial in der Schweiz. Der Schweizer Möbelmarkt wird auf über vier Milliarden Schweizer Franken geschätzt, wovon das Online-Geschäft lediglich drei bis vier Prozent ausmacht. Aus Herstellersicht ist unser Geschäftsmodell interessant, weil wir ihm die Chance geben, den stagnierenden Wachstumsraten des stationären Handels zu entkommen und mit uns zusammen immer schneller zu wachsen. Aus Kundensicht ist unser Geschäftsmodell interessant, da die Schweizer eine hohe Internetaffinität aufweisen und wir ihnen nun endlich die Möglichkeit bieten, auch Möbel gemütlich von Zuhause einzukaufen.

6. Ideen umzusetzen kostet Geld. Wie finanziert Ihr Euch?

Unser Investor ist die Firma, die hinter DeinDeal.ch steht, dem grössten Group-Buying-Portal der Schweiz. Diese Konstellation ist für uns sehr interessant, da wir unsere Seite in die DeinDeal.ch-Plattform integrieren durften und somit sofortige Exposure genießen konnten (DeinDeal erreicht jeden 3. Schweizer).

7. Gibt es etwas, das Euch noch fehlt? Ein Mitarbeiter, ein Investor oder ein Büro?

Wir suchen immer nach hochmotivierten, cleveren und zielstrebigen neuen Mitarbeitern. Zur Zeit sind wir vor allem auf der Suche nach Buyern, falls Interesse besteht, bewerbt euch unter http://home.deindeal.ch/de#!/page/jobs.

8. Gibt es ein großes Vorbild für Euch?

Das schnelle Wachstum und der große Erfolg von DeinDeal.ch beeindruckt uns natürlich tagtäglich. Sie haben gezeigt, dass die Schweiz keinen Platz für Copycats aus Deutschland hat, sondern dass man ein Schweizer Unternehmen aufbauen muss, um dort erfolgreich zu sein.

9. Stellt Euch vor, Ihr könntet ein Lunch gewinnen. Wen würdet ihr aus der deutschen Startup-Branche gerne mit an den Tisch holen?

Es gibt viele interessante Leute in der deutschen Startup-Szene, aber wenn ich wählen müsste, würde ich Alexander Ljung von SoundCloud (soundcloud.com) wählen. Was die Jungs von SoundCloud aufgebaut haben, ist einfach phänomenal und ich bin mir sicher, ich könnte viele wertvolle Eindrücke aus einem Lunch mit Alexander mitnehmen.

10. Wo steht Ihr heute in einem Jahr?

Ganz klar: Wir sind die unumstrittene Nummer eins im Online-Möbelhandel in der Schweiz.