Foodora ist eine Marke von Delivery Hero in Deutschland

Delivery Hero macht seinen Börsengang konkreter: Wie die Berliner Lieferdienst-Plattform verkündet, wird am morgigen Dienstag der Börsenprospekt vorgelegt. Delivery Hero verrät schon jetzt die Preisspanne der Aktien: Sie soll zwischen 22 und 25,50 Euro liegen.

Bestenfalls will Delivery Hero so knapp eine Milliarde Euro beim IPO einnehmen. Würde der durchgesetzte Preis am Ende noch in der Mitte der Spanne liegen, könnten etwa 450 Millionen Euro zusammenkommen, rechnet das Unternehmen in einer Mitteilung vor. Von Dienstag an können bis zum 28. Juni etwa 39 Millionen Aktien gezeichnet werden, zwei Tage später steht dann der IPO an der Frankfurter Börse bevor.

Ein großer Teil der eingenommenen Summe wird den Altinvestoren zugute kommen: Sie werden 15 Millionen Aktien verkaufen. Gerade der Haupteigner von Delivery Hero – die Berliner Firmenfabrik Rocket Internet – dürfte also mit einer stattlichen Summe rechnen. Rocket hat bisher mehr als eine halbe Milliarde Euro Risikokapital in Delivery Hero investiert.

Seit der Gründung hat das Liefer-Unternehmen enorme Summen verbrannt: Mehr als 1,75 Milliarden Euro bekam Delivery Hero bisher von seinen Investoren. Das Unternehmen setzte im vergangenen Geschäftsjahr 297 Millionen Euro um.

Die Umsatzkosten – also Kosten, die gemacht werden müssen, um den Umsatz zu erzielen (zum Beispiel für das Personal) – stiegen im vergangenen Geschäftsjahr immens an: um 187 Prozent auf 84 Millionen Euro. Delivery Hero schiebt das auf das starke Wachstum des Restaurant-Lieferdienstes Foodora und dessen teure Fahrerflotte.

Auch gab Delivery Hero 2016 extrem viel Geld für den Vertrieb aus: mehr als 250 Millionen Euro. 108 Millionen Euro flossen allein in Fernsehwerbung.

Unter dem Strichschrieb das Unternehmenim dem Jahreinen Verlust von 202 Millionen Euro. Gerade in Europa stiegen die Verluste, während sich andere Regionen im Vergleich zum Vorjahr verbesserten.

Lest auch

Die Aktie des Delivery-Hero-Haupteigners Rocket Internet reagiert auf die Nachricht gemischt: Im Frühhandel verteuerte sie sich zunächst um drei Prozent, diese Euphorie ist nun etwas abgeflacht, die Aktie ist aber weiter im Plus (Stand 10 Uhr).

Bild: Jana Kugoth/Gründerszene