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Börse Frankfurt Die Frankfurter Börse

Die Deutsche Börse soll an einem neuen Index für Startups arbeiten, berichtet das Manager Magazin. Geplant sei, die Wertentwicklung der jungen Unternehmen vor ihren IPOs abzubilden und zu verfolgen. Der Index gehe im dritten Quartal oder spätestens Anfang 2016 an den Start, heißt es.

Update, 15 Uhr: Die Deutsche Börse nimmt wie folgt Stellung:

„Die Berechnung eines Index, der die Entwicklung deutscher börsennotierter Wachstumsunternehmen repräsentativ dokumentiert, wäre wünschenswert, da er die Sichtbarkeit und das Potenzial dieser Unternehmensgruppe sowohl bei pre IPO- als auch bei Kapitalmarktinvestoren verstärkt. Derzeit sind die Voraussetzungen für einen solchen Index bei der Deutschen Börse nicht gegeben. Die Deutsche Börse AG prüft die Entwicklung eines derartigen Index.“

Dies widerspricht dem Bericht des Manager Magazins: Laut Deutscher Börse geht es um einen Index, der den Wert von Startups widerspiegelt, die den Börsengang bereits hinter sich haben.

Der geplante Index würde sich in wichtigen Aspekten vom Neuen Markt unterscheiden, der 2003 geschlossen wurde – viele private Anleger hatten dort bei ihren Investitionen in Tech- und Internetfirmen viel Geld verloren. Deswegen solle nun „kein eigenes Segment mit besonderen Zulassungs- und Transparenzvoraussetzungen“ geschaffen werden, so das Magazin, sondern lediglich der wertabbildende Index. Nach dem Börsengang eines der dort geführten Startups könne das Unternehmen dann im S-Dax oder später M-Dax erscheinen.

Ende vergangenen Jahres hatte die Deutsche Börse einem neuen Neuen Markt eine Absage erteilt – trotz entsprechender Forderungen von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und seinem Amtsvorgänger Philipp Rösler (FDP). Angekündigt wurde stattdessen eine „vorbörsliche“ Internet-Plattform zum Austausch von Startups und Investoren.

Dieses Matchmaking-Portal der Deutsche Börse startete in diesem Juni. Darauf versammeln sich 27 wachstumsstarke Jungunternehmen wie Mister Spex und Auctionata und 42 Investoren: VCs, Business Angels, Private-Equity-Firmen sowie Family Offices. Der Sinn: Auf der nicht-öffentlichen Plattform sollen vor allem Finanzierungsrunden vorbereitet werden können. Dazu werden Workshops angeboten – zum Beispiel, um die Reporting- und Corporate-Governance-Anforderungen nach einem IPO bewältigen zu können oder um laut Deutscher Börse „Zugang zu einem erweiterten Multiplikatorenkreis bestehend aus Politikern, Mentoren und erfahrenen Unternehmern“ zu erhalten.

Bild: © panthermedia.net / Juergen Schonnop