Seit den 1950-er Jahren gilt das Silicon Valley als Ausgangspunkt für Innovationen und Entwicklungen im Hightech-Bereich. Vieles davon hat damit zu tun, dass  der Zugang zu Technologie, Talenten und Finanzierung dort bereits verfügbar waren, was zu einer starken Startup-Gemeinschaft geführt hat. In den letzten Jahren sind ähnliche Erfolgsgeschichten schließlich auch in Europa aufgetreten. Innerhalb Europas haben sich  Innovationsschmieden wie Berlin, London und Barcelona entwickelt,  die Innovationen und Wachstum von Startups befeuern. Ein Großteil dieses Wachstums wird durch Cloud Computing und den Zugang zu Pay-as-you-go-Technologie ermöglicht.

Dabei ist Cloud Computing keine neue Technologie. Bereits seit 2006 bietet Amazon Web Services Unternehmen diese Dienste an. Neu ist allerdings, dass durch Cloud Computing Startup-Unternehmen die Fähigkeit erlangen, schnell zu wachsen und sich global aufzustellen, während sie gleichzeitig nur für das bezahlen, was auch genutzt wird. Dies hat die Spielregeln grundlegend geändert. Kleinere Unternehmen haben nun Zugang zu Ressourcen, die in der Vergangenheit sehr teuer und letztlich unerschwinglich waren, und ausschließlich großen und international agierenden Unternehmen vorbehalten waren. Mit Cloud Computing erwerben Unternehmen und Startups jene Ressourcen, die sie brauchen, um ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Da keine Vorab-Investitionen erforderlich sind, bleibt keine Firma auf unnötigen Technologie-Investitionen sitzen, sollte eine Idee scheitern. Sie können einfach mit einer neuen Idee starten. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass die Cloud das Unternehmen dabei unterstützen kann, schnell zu wachsen und sich global aufzustellen, wenn eine Idee erfolgreich ist.

Think global

Heutzutage müssen Startups ihre Dienste nicht länger ausschließlich auf den lokalen Markt begrenzen. Mit der Cloud sind sie in der Lage, ihr Geschäft global auszurichten und Kunden überall in der Welt zu adressieren – mit nur minimalem Investitionsaufwand. Nehmen wir das aus Berlin stammende Startup Onefootball als Beispiel. Mithilfe von AWS konnte Onefootball mehr als 14 Millionen Fußballfans in über 200 Ländern bedienen und eines der spannendsten Startups in Deutschland werden. Die App bietet maßgeschneiderte Nachrichten, Live-Tore, Statistiken, Videos und exklusive Live-Audiokommentare in neun Sprachen. Zudem können sich Fußballfans über Social Media mit Kommentaren zum Spiel einbringen. Onefootball nutzt AWS für seine Infrastruktur, um Inhalte und Informationen für seine Nutzer in Echtzeit bereitzustellen. Durch den Einsatz von AWS konnte Onefootball sein Geschäft innerhalb von sechs Wochen ausweiten und sich mit einem dedizierten Team von nur zwei Leuten zum Thema Weltmeisterschaft um die Kunden kümmern. In der alten IT-Welt hätte dies sechs Monate und ein Team von dutzenden Mitarbeitern bedeutet. Während der Weltmeisterschaft hat der Cloud-Anbieter die Fußball-App zudem dabei unterstützt, statt 500 über 1.000 Anfragen von Fußballfans pro Sekunde weltweit nahtlos beantworten zu können. Ohne die Cloud wäre dies für Onefootball zu teuer gewesen.

Keine Angst vor dem Scheitern

Unternehmer zu sein bedeutet, neue Ideen auszuprobieren und keine Angst vor einem möglichen Scheitern zu haben. Diese Mentalität lässt sich bestärken, wenn man die Kosten für dieses Scheitern senkt. Cloud Computing ist ein gutes Beispiel dafür. Indem wir die Kosten für das Scheitern für unsere Kunden reduziert haben, bemerken wir, dass immer mehr Unternehmen Experimente wagen und Dinge ausprobieren, die vorher nicht möglich waren. Mehr Experimente führen zu mehr Innovationen und letztlich zu mehr Innovationszentren, wie in Berlin. Bei AWS arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Kostenstruktur zu senken. Diese Preissenkungen geben wir an unsere Kunden weiter. Wir haben unsere Preise in den letzten neun Jahren 48 Mal gesenkt – ohne Wettbewerbsdruck. Indem wir unserer Preise und damit die Kosten eines Scheiterns gesenkt haben, haben wir gesehen, dass viele neue Unternehmen Ideen ausprobieren, Erfolg haben und sich in Berlin und überall in der Welt gründen. Nehmen wir EyeEm als weiteres Beispiel.

Die Erfolgsgeschichte von EyeEm

EyeEm ist ein Startup aus Berlin, das im August 2011 eine plattformübergreifende Foto-Sharing-App auf AWS gestartet hat. Mithilfe von AWS kann EyeEm mit einem IT-Team von nur zwei Personen mehr als 10 Millionen Fotografen weltweit einen schnellen und zuverlässigen Service bieten. Mit der Anwendung können Nutzer Fotos aufnehmen, sie durch digitale Filter laufen lassen und sie auf zahlreichen sozialen Netzwerken teilen, wie Facebook oder Twitter. Der Dienst bietet zudem ein automatisches Tagging-System, das Thema, Ort und Event für jedes gemachte Foto ermöglicht. So können Fotografen ihre Fotos besser archivieren und Freunde sind in der Lage sich über Fotografie zu verbinden. Um all diese Daten sinnvoll miteinander zu verknüpfen, nutzt EyeEm Amazon Kinesis und Amazon Redshift. EyeEm hat sich für AWS entschieden, um ihr Geschäftsmodell auf einem Kreditkartenbudget aufzubauen und die Vorteile aus der Flexibilität und Skalierbarkeit der AWS Cloud zu ziehen. Dadurch konnte das Unternehmen auch mit dem 25-fachen des normalen Traffic rund um bekannte Veranstaltungen fertig werden. Seit dem Launch ist EyeEm schnell global gewachsen und ist jetzt eine der bekanntesten Foto-Apps auf im Apple App Store.

Support-Programme für Startups

Die tolle Sache an der Cloud ist der einfache Start. Startups in Deutschland, die mit Cloud Computing beginnen möchten, können kostenlos starten. Amazon Web Services bietet Programme, die speziell für Startups konstruiert wurden – wie AWS Activate. Dieses Programm wurde entwickelt, um Startups mit den Ressourcen zu versorgen, die sie brauchen um in der Cloud starten zu können. Sie haben freien Zugang zu technischen Trainings, technischem Support und persönlicher Hilfe eines technischen Experten. Außerdem beinhaltet es AWS Free Tier, womit Start-ups auf freie Technologieressourcen zugreifen können, die sie für die Realisierung ihrer Ideen kostenfrei nutzen können.

Cloud Computing eröffnet Unternehmen jeglicher Größe von überall auf der Welt Zugang zu Speicher-, Rechen-, Datenbank- und anderer Technologie auf Basis von Pay-as-you-go. Jeder mit etwas IT-Grundwissen, einer Idee und einer Kreditkarte kann Zugang bekommen zu einem nahezu unbegrenzten Angebot an Server- und Speicher-on-Demand. Sie bezahlen dabei nur für das, was sie über das Internet auch wirklich nutzen. Deutschland hat eine großartige Kultur, die Start-ups hervorbringt und sie mithilfe von Cloud Computing dabei unterstützt zu wachsen und global zu agieren. Wir freuen uns, viele weitere deutsche Unternehmen zu sehen, die in den kommenden Jahren dank Cloud-Computing-Technologie Erfolge feiern.

Oliver Arafat, Enterprise Evangelist, Amazon Web Services Germany GmbH